In Spa-Francorchamps wurde wieder einmal deutlich, dass Mercedes in Sachen Reifenverschleiß in dieser Saison keinen einfachen Stand hat. Michael Schumacher musste in Belgien einen ungeplanten zweiten Stopp einlegen, der ihn möglicherweise eine Platzierung unter den Top-Fünf kostete. "Meine Reifen waren noch okay in Spa, aber sie hätten sicherlich nicht dem Druck [der Rivalen] Stand gehalten, wenn wir noch zehn Runden hätten fahren müssen", sagte Schumacher. "Deshalb haben wir diese Entscheidung getroffen, um vielleicht noch einmal angreifen zu können." Am Ende wurde der Rekord-Weltmeister Siebter beim Großen Preis von Belgien.

In Monza bringt Pirelli, wie bereits in Spa, die eher konservative Kombination aus Medium/Hart an den Start. Viele fragen sich, wie Mercedes diesmal im Rennen mit den Reifen zurecht kommen wird. "Dass wir einen etwas höheren Verschleiß haben als andere, war in Spa und die Saison über der Fall", räumte Schumacher ein. "Man hat aber auch ganz klar gesehen, dass wir hier im Vergleich zur Konkurrenz stärker aussehen können, was die Performance bei den Longruns angeht." In dieser Hinsicht hatte Schumacher nach den Trainings keine Befürchtungen.

In Monza könnten die Teams wieder Ein-Stopp-Strategien anpeilen - mit dieser Taktik fuhren in Spa Jenson Button und Sebastian Vettel aufs Podium. Schumacher wollte noch nicht verraten, welcher Strategie Mercedes beim 13. Rennen des Jahres vertraut. "Ich gehe davon aus, dass es die Möglichkeit gibt, ein- oder zweimal zu stoppen", sagte er. "Wir werden uns für die bessere Strategie entscheiden." Glaubt man Nico Rosberg, können sich die Mercedes-Anhänger auf ein erfolgreiches Rennen einstellen. Er startet von Platz sechs, Teamkollege Schumacher gar von P4.

"Wir haben uns gut auf das Rennen vorbereitet mit den Longruns am Freitag", versicherte Rosberg. "Wir haben ein sehr gutes Verständnis dafür, wie sich die Reifen verhalten und ich bin zuversichtlich, dass wir ein gutes Rennen haben können - vielleicht in der Richtung, wie wir das Qualifying abgeschlossen haben." Rosberg betrachtete das Qualifying als gute Basis für den Rennsonntag im Königlichen Park. Bereits am Freitag sei deutlich geworden, dass es für die Silberpfeile viel besser laufen würde als noch in Spa-Francorchamps. "Es ist ein gutes Gefühl, wenn man wieder die Chance hat, oben mitzufahren, das Auto fühlt sich besser an", so Rosberg.