Aus Spa geht es direkt nach Monza. Was hältst du von Back-to-Back-Rennen? In der zweiten Saisonhälfte gibt es noch einige davon...
Kimi Räikkönen: Die meisten Rennfahrer wollen Rennen fahren. Das ist unser Job. Das ist unsere Leidenschaft. Also gehe ich guter Dinge in diese Back-to-Back-Rennen, besonders wenn es sich um Strecken wie Spa-Francorchamps und Monza handelt. Was könnte einem daran nicht gefallen?

In Spa hast du die meisten deiner Siege eingefahren, in Monza noch gar keinen. Wird es Zeit, das zu ändern?
Kimi Räikkönen: Es stimmt, dass ich noch nie in Italien gewonnen habe. Aus dem einen oder anderen Grund lief es nie für mich. Das bedeutet aber nicht, dass ich auf dieser Strecke nicht klar komme. Nur weil ich auf einer Strecke noch nicht gewonnen habe, bedeutet es nicht, dass ich dort nicht gewinnen oder ein gutes Resultat einfahren kann. Hoffentlich haben wir diesmal die Chance, um den Sieg zu kämpfen.

Wie gefällt es dir in Monza?
Kimi Räikkönen: Monza ist die Heimat der Tifosi und es wird auch viele finnische Fans geben. Dort fahren wir richtig schnell. Es ist schön, mit einem guten Auto dorthin zu reisen und zu sehen, wie schnell wir sein können. Bei meinem letzten Rennen in Monza war ich noch Ferrari-Fahrer. Ich habe die Atmosphäre in Monza immer genossen, aber als Ferrari-Pilot ist sie etwas ganz Besonderes. Hoffentlich freuen sich die Fans immer noch, mich dort Rennen fahren zu sehen, selbst wenn ich vor einem Ferrari liege. Ich freue mich sehr auf die Fans und glaube, dass es ein ganz besonderes Gefühl wäre, wenn ich dort als Lotus-Fahrer auf dem Podium stehen könnte.

Was ist die größte Herausforderung der Strecke?
Kimi Räikkönen: Monza ist eine großartige Herausforderung. Sie ist im Vergleich zu moderneren Strecken einzigartig und das Auto muss anders abgestimmt werden. Um in Monza schnell zu sein, benötigst du eine gute Aerodynamik, sodass das Auto auf den Kerbs stabil ist, sowie einen starken Motor. Wir fahren fast die gesamte Runde mit Vollgas. Ich glaube, diese Gebiete sollten uns liegen, aber das werden wir erst sehen, wenn wir auf der Strecke sind.

Räikkönen lieferte sich ein heißes Duell gegen Schumacher, Foto: Sutton
Räikkönen lieferte sich ein heißes Duell gegen Schumacher, Foto: Sutton

Spa war ein recht schwieriges Rennen für dich.
Kimi Räikkönen: Mein Auto ließ sich nicht so schön fahren und wir hatten das gesamte Wochenende über Probleme. Auch haben wir das Freitagstraining durch das schlechte Wetter verloren, doch das war für alle gleich. Im Qualifying kämpften wir um die zweite Reihe und ich erwartete kein einfaches Rennen - genau so sollte es kommen. Das Auto rutschte mehr als erwartet, deshalb mussten wir mit mehr Abtrieb fahren, was uns auf den Geraden einbremste. Ich hatte interessante Zweikämpfe mit Michael Schumacher, der mich zurücküberholen konnte, da er einen besseren Topspeed hatte. Wegen seines Speeds konnte ich ihn nicht auf den Geraden überholen, weil ich da im Drehzahlbegrenzer hing.

Stattdessen hast du ihn in der Eau Rouge überholt - was für ein Manöver!
Kimi Räikkönen: Ich musste etwas probieren, um ihn mit KERS in der Eau Rouge zu überholen. Es ist immer schön, ein anderes Auto zu überholen und Michael macht es einem nie einfach. Aber es zahlte sich aus - dennoch hätte er mich beinahe wieder bekommen, das zeigt, dass wir nicht den nötigen Speed hatten. Ich bin mit Platz drei in Spa zufrieden. Es ist gut, wieder Vierter in der WM zu sein. Jetzt warten wir ab, was Monza bringt.