David Coulthard sieht nach dem Startunfall in Spa-Francorchamps, bei dem Romain Grosjeans Bolide nur knapp an Fernando Alonsos Händen und Kopf hinwegflog, Handlungsbedarf. "Ich werde es den Experten überlassen, die beste Lösung zu finden, aber es muss sicherlich etwas getan werden", schrieb der ehemalige Formel-1-Pilot in seiner Kolumne für den Telegraph.

Von geschlossenen Cockpits wie in einem Kampfjet hält der Schotte jedoch wenig. "Sie schaffen nicht nur alle möglichen zusätzlichen Risiken, wie den Fahrer in einem Notfall schnell aus dem Cockpit zu bekommen, sie würden die Formel 1 an sich komplett verändern. Die Formel 1 ist der Gipfel des Formelsports mit offenen Cockpits und das sollte meiner Ansicht nach auch so bleiben", so Coulthard. Er schlägt stattdessen schützende Streben oder Käfige vor.

Als besserer Fahrer zurückkehren

Mit dem Verursacher des spektakulären Unfalls, Romain Grosjean, ging Coulthard nicht etwa hart ins Gericht, sondern bedauerte ihn. "Mir tat Romain etwas leid, als er eine Sperre für ein Rennen aufgebrummt bekam. Es war ein schlimmer Fehler, aber er sah durch das, was danach passiert ist, schlimmer aus", war der DTM-Pilot überzeugt. Seiner Ansicht nach bestraften die Stewards den Lotus-Piloten deshalb so hart, weil er sich bereits mehrere ähnliche Vergehen geleistet hatte. "Romain ist ein guter Fahrer, ein beliebter Fahrer und er wird hoffentlich als ein besserer Fahrer zurückkommen."

In die Kritik nahm der Schotte dagegen Lewis Hamilton. Der Twitter-Skandal um den McLaren-Piloten habe vom eigentlichen Geschehen - einem spannenden Rennen mit Weltklasse-Leistungen sowohl von Jenson Button als auch Sebastian Vettel - abgelenkt. "Ich habe persönlich kein Problem mit den unter einem Akronym veröffentlichten Tweets, die er am Vortag gelöscht hat. Wenn die Leute nicht verfolgen wollen, was er twittert, dann müssen sie es auch nicht. Aber sensible Informationen, Daten des Teams, durchsickern zu lassen, ist bestenfalls peinlich. Die Teams tun alles dafür, um solche Informationen zu schützen", bemerkte Coulthard.

"McLaren spielt die Sensibilität der Informationen herunter, aber zumindest konnten die Rivalen genau erkennen, wo McLaren durch den neuen Flügel im Vergleich zum alten auf einer Runde Zeit gutmachte oder verlor", gab er zu bedenken. "Das ist leider eine weitere Lektion, die Lewis lernen musste."