War das Auto heute grundsätzlich besser als gestern?
Bruno Senna: Dieses konkrete Problem mit der Instabilität, das hatten wir nicht mehr, nachdem wir den Frontflügel wechseln konnten, weil er ja auch beschädigt war. Aber grundsätzlich waren wir hier nicht schnell genug. Wir sind einfach auf Strecken mit High Downforce immer noch besser. Ich glaube auch, dass wir grundsätzlich hier - auch durch die wenige Zeit, die wir im Tockenen hatten - das falsche Downforce-Level hatten. Wir waren so zwar im Top-Speed sehr schnell, haben aber in den Kurven zu viel verloren und auch die Reifen zu sehr strapaziert.

Musstest du deshalb vier Runden vor Schluss noch einmal an die Box?
Bruno Senna: Nein, das war ein Defekt. Ich denke, dass einer der Toro Rosso mich bei seinem Überholversuch touchiert hat, dabei habe ich mir einen schleichenden Plattfuß eingefangen. Natürlich frustrierend, aber was soll ich machen.

Hättest Du sonst wenigstens noch ein oder zwei Punkte retten und die anderen hinter dir halten können?
Bruno Senna: Ich weiß es nicht, schwierig wäre es auf jeden Fall geworden, die Reifen waren schon ziemlich am Ende. Wie gesagt, durch unsere wenige Downforce haben wir heute die Reifen zu stark belastet, ich konnte auch mit dem ersten Satz nicht länger fahren.

Wäre dann eine Zwei-Stopp-Strategie nicht besser gewesen?
Bruno Senna: Das wäre auch keine Alternative gewesen. Wir waren trotz des hohen Topspeeds an den entscheidenden Stellen zu langsam, um wirklich überholen zu können. Deshalb wären wir damit mit ziemlicher Sicherheit außerhalb der Punkte gelandet. Wir mussten es riskieren, zu versuchen, die Ein-Stopp irgendwie durchzubringen. Es hat halt nicht funktioniert. Wir müssen jetzt aus diesem Wochenende für Monza lernen.

Wie hast Du eigentlich das Startchaos gesehen?
Bruno Senna: So etwas passiert halt hin und wieder, aber es war schon heftig, ziemlich gefährlich. Ich war hauptsächlich damit beschäftigt, irgendwie zwischen den ganzen Teilen durchzukommen, ohne irgendwo drüber zu fahren und mir einen Defekt einzufangen.

Grosjean hat jetzt ein Rennen Sperre bekommen...
Bruno Senna: Im Prinzip war das heute dasselbe, was er in Hockenheim mit mir gemacht hat. Da hat er mich auch vor der Bremszone von der Strecke gedrängt und wir hatten im Prinzip noch Glück, dass nur wir beide einen Reifenschaden hatten und dass wir nicht durchs ganze Feld geflogen sind.