Vor der Sommerpause waren bereits die Abgesänge auf die Saison 2012 der Scuderia Toro Rosso angestimmt worden. Zu stark war die Form des Teams abgefallen, zu hoffnungslos wirkten die Auftritte teilweise. In Belgien meldete sich der italienische Rennstall in österreichischem Besitz aber wieder in den Punkterängen zurück. Mit den Plätzen acht und neun konnten Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo die bisherige Punkteausbeute des Teams in diesem Jahr sogar gleich verdoppeln, statt sechs stehen nun zwölf Zähler auf dem Konto.

Vergne war sehr froh, denn er hatte gehofft, auf seiner Lieblingsstrecke punkten zu können. "Ich hatte ein sehr gutes Auto und konnte einige Male überholen. Es war schade, dass ich hinter Rosberg viel Zeit verlor, doch ich beschwere mich nicht, wenn ich gerade wieder punkten konnte. Ich hatte keinen sehr guten Start, da ich leicht ins Anti-Stall kam. Dadurch kamen ein paar Autos an mir vorbei und dann sah ich den Unfall. Ich bremste, nahm eine Linie so weit innen wie möglich und kam ohne Probleme wieder raus. Ich habe es heute genossen und denke, wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn es schwer zu sagen ist, was dieses Wochenende an unserem Auto besser war", sagte Vergne.

Wartezeit seit Melbourne

Daher ist nun eine Analyse angesagt, um zu entdecken, was in Spa besser gelaufen ist. Fest stand jedenfalls, dass neben Vergne auch Ricciardo seinen Spaß gehabt hatte. Der Australier hatte den Zwischenfall beim Start zu seinen Gunsten genutzt. "Ich konnte durch die Haarnadel innen durchschlüpfen und kam als Sechster heraus. Mein erster Stint war auf dem Medium-Reifen und ich denke, ich war zwischendurch sogar Vierter. In meinen letzten beiden Stints mit dem Prime war ich aber nicht so schnell, also verlor ich ein paar Positionen. Man will immer besser sein und mehr erreichen, aber über Platz neun kann man sich nicht beschweren, ich bin zum ersten Mal seit Melbourne wieder in den Punkten", meinte Ricciardo.

Teamchef Franz Tost wollte die doppelte Punkteankunft nicht überbewerten, da ihm klar war, dass dies nur möglich war, weil andere Pech hatten. "Ricciardo und Vergne beendeten durch den Unfall in der ersten Kurve die erste Runde auf den Plätzen sechs und sieben, nachdem sie als 16. und 15. gestartet waren. Danach bauten beide Fahrer gut darauf auf, zeigten ein paar entschlossene Überholmanöver und unsere Boxenstopps waren recht gut. Das ganze Team arbeitete gut und diese Rückkehr in die Punkte mit beiden Autos ist ein willkommener Schub für die Mitarbeiter in Bicester und Faenza", sagte der Tiroler.