Ferrari Chefdesigner Nikolas Tombazis findet es durchaus richtig, dass die Motoren ab 2014 in der Formel 1 wieder mehr Bedeutung haben sollten. Vor kurzem hatte Red-Bull-Chefdesigner Adrian Newey gemeint, er sei besorgt, weil die neue Motoren-Ära mit den V6-Turbos zu viel Betonung auf die Triebwerke legt, da dadurch ein Motorenhersteller, der es besser hinbekommt als seine Mitstreiter, einen enormen Vorteil haben könnte.

Tombazis meinte nun auf die Frage, ob die Formel 1 aktuell zu sehr von Aerodynamik und Entwicklung bestimmt wird: "2014 wird der Motor wieder große Wichtigkeit erlangen und das ist nur richtig." Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat hingegen keine Befürchtungen, dass die Motoren zu dominant werden könnten. "Es wird auch innerhalb der Teams einen Wettbewerb geben. Ich glaube, dass wir eine balancierte Weltmeisterschaft erleben werden, die nicht von Motoren dominiert wird", erklärte er.

Sorge vor dem Rauswurf

Tombazis hatte in diesem Jahr aber ohnehin andere Sorgen. Denn er fürchtete um seinen Job, als Ferrari mit seinem F2012 zu Jahresanfang nicht gerade glänzen konnte. Zwar hat sich die Scuderia gefangen und dank Fernando Alonsos starken Leistungen ist das Team in der Fahrerwertung vorne, doch Tombazis gab zu, dass der schwierige Saisonstart für ihn einen Tiefpunkt darstellte. Er hatte Angst, dass er Aldo Costa und Chris Dyer folgen könnte, die bereits vorher entlassen worden waren. "Ein Team hat das Recht, seinen Chefdesigner infrage zu stellen und - wenn nicht gewonnen wird - sich zu wundern, ob er der Richtige für den Job ist", zitierte ihn La Stampa.

Daher ist er mittlerweile auch erleichtert, dass es wieder vorwärts gegangen ist und man mit Alonso nun sogar den klaren Titelfavoriten bei sich hat. Wobei Tombazis nicht unbedingt von Erleichterung sprechen wollte. "Wir haben uns von einem der schlimmsten Saisonstarts meiner Karriere zurückgearbeitet. Im Moment stehen wir gut da, aber wir müssen weiter entwickeln, wenn wir die Weltmeisterschaft gewinnen wollen", erklärte der gebürtige Grieche. Wie es wieder vorwärts ging, war einfach erklärt: "Der erste Schritt war es, festzustellen, wo wir falsch lagen. Und wie es bei einem Alkoholiker auch ist, man beginnt damit, zuzugeben, dass man ein Problem hat."