Mit 53 Punkten liegt Williams neun Rennen vor Schluss auf Rang sieben der Konstrukteurswertung. Da das Team davon überzeugt ist, dass der FW34 mehr hergibt, hat man sich für die zweite Saisonhälfte vorgenommen, das Potenzial des Autos endlich auch in die dementsprechende Punkteanzahl umzumünzen. Bruno Senna sieht seine Mannen vor dem WM-Lauf in Spa jedenfalls gut gerüstet, wenn es darum geht, wieder etwas Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Immerhin in vier der letzten sechs Rennen gelang dem ambitionierten Brasilianer das - darauf will er in den Ardennen aufbauen. "Wir hatten zuletzt eine ganze Reihe guter Rennen und in Ungarn habe ich ein starkes Resultat geholt - daran will ich hier anknüpfen", verriet der 28-Jährige vor dem Großen Preis von Belgien.

Besonders freue er sich natürlich auf die Naturstrecke von Spa. "Sie ist eine meiner Lieblingsstrecken im Kalender und ich bin hier auch letztes Jahr schon mit den Pirelli-Reifen gefahren - diese Erfahrung wird mir helfen, dieses Mal eine noch bessere Leistung zu erzielen", so Senna, der 2011 in Spa als Ersatzmann für den geschassten Nick Heidfeld erstmals ein Rennen für Lotus-Renault bestritt und dabei vor allem mit P7 in der Qualifikation glänzte. "Das Qualifying wird auch dieses Jahr wieder ganz wichtig und ich will wieder in Q3 vorstoßen, so wie es mir zuletzt auch schon in Ungarn gelungen ist. Mit dieser Ausgangsposition kann man dann ein paar gute Punkte für das Team angreifen", erklärte der Williams-Pilot.

DRS-Einstellwinkel wichtig

In Spa feierte Bruno Senna 2011 seine F1-Rückkehr, Foto: Sutton
In Spa feierte Bruno Senna 2011 seine F1-Rückkehr, Foto: Sutton

Teamkollege Pastor Maldonado kommt ebenso frohen Mutes nach Spa. Er will nach der Sommerpause endlich seine Unglückssträhne von sechs punktelosen Rennen seit seinem Sensationssieg in Spanien beenden. "Das hier ist für mich eine sehr spezielle Strecke, denn hier habe ich in der Vergangenheit schon viele Erfolge gefeiert", erinnerte sich der GP2-Meister von 2010, der in seinem Titeljahr sowie 2008 in Spa siegreich war und dort auch schon in der Formula Renault 3.5 triumphierte. "Ich mag die Streckenführung hier sehr. Auch hat der Kurs eine Menge Geschichte und vereint somit all das, was man als Rennfahrer haben will."

Der Venezolaner fügte an: "Interessant wird auch der Quervergleich zu den anderen Teams in Sachen Performance. Dann finden wir heraus, wer sich seit dem letzten Rennen verbessert hat." Nach der Sommerpause sei er schon wieder voll motiviert und könne es kaum erwarten, bis es endlich losgeht. "Hoffentlich können wir mit dem Fortschritt, den wir bislang in dieser Saison erzielt haben, weitermachen und auch in der zweiten Saisonhälfte gute Ergebnisse einfahren." Dieses Ziel verfolgt auch Chefstreckeningenieur Mark Gillan. Der Brite freute sich: "Es ist großartig, jetzt nach der August-Pause endlich wieder an die Rennstrecke zurückzukehren."

"Das ganze Team hat sich gespannt und intensiv auf die verbleibenden neun Rennen vorbereitet - acht davon sind diesmal ja sogar direkt aufeinanderfolgende Grand-Prix-Wochenenden", wies Gillan auf die besonderen Anforderungen des Schlussspurts 2012 hin. Dass es nun ausgerechnet in Spa wieder losginge, sei mehr als passend. "Der Kurs ist für Fahrer und Auto gleichermaßen eine hervorragende Herausforderung. Zu Beginn des Wochenendes erwarten wir außerdem noch Regen, hoffen aber auf ein trockenes Zeittraining und Rennen." Besonders entscheidend sei es auf den langen Waldgeraden auch, das DRS richtig einzustellen. "Man wird daher mit Sicherheit verschiedene aerodynamische Lösungen zu sehen bekommen", glaubte Gillan.