Während die F1-Welt darüber diskutiert, welche Indizien dafür sprechen dass Michael Schumacher 2013 weiterfährt und was darauf hindeutet, dass er seine Karriere nach 2012 beendet, hat sich der Rekordweltmeister selbst zwar vielleicht schon entschieden, will aber noch nicht offen darüber reden. Zumindest ließ er sich nichts entlocken, als er darüber sprach, ob er mit Mercedes nach wie vor Weltmeister werden will. "Was dieses Jahr angeht, brauchen wir über die WM nicht zu reden. Und wo die Reise nächstes Jahr hingeht, ist noch nicht klar. Ich hoffe, dieses Jahr noch das eine oder andere Ausrufezeichen setzen zu können. Vielleicht haben wir ja nochmal einen Regen-Grand Prix...", sagte er der Bild am Sonntag.

Fest steht, jünger wird auch der gut durchtrainierte Schumacher nicht. Er selbst meinte scherzhaft, er komme jetzt ins knackige Alter. "Da knackt's vorn ein bisschen und es knackt hinten ein bisschen. Nein, ich bin glücklicherweise gesund. Mein Doktor sagt immer: Du hast Glück gehabt." Glück hatte er vor allem, als er 2009 seinen schweren Motorrad-Unfall hatte, der in weiterer Folge verhinderte, dass er für den in Ungarn verletzten Felipe Massa bei Ferrari einspringen konnte. "Ich bin halt gut durchtrainiert und habe ein gutes Grundkorsett und das ist wahrscheinlich auch das, was mich beim Motorrad-Unfall 2009 geschützt hat, sonst wären die Verletzungen vielleicht schwerwiegender gewesen."

Der schönste Ort

Schumacher bezeichnete diesen Sturz als seinen bisher insgesamt schwersten Unfall - sogar mit Abstand. "Ich habe damals nicht viel mitgekriegt. Ich war sofort weg und du kriegst es erst später mit, wenn du im Krankenhaus liegst", erzählte er. Dennoch konnte er sich nicht daran erinnern, jemals mit Angst von zuhause weggefahren zu sein. "Das ist mir noch nie passiert." Sein Zuhause ist für Schumacher aber dennoch ein Ort, den er anscheinend nur ungern verlässt. "Wenn ich morgens aufstehe und mit meinen fünf Hunden spazieren gehe, bin ich der glücklichste Mensch. Mein schönster Ort ist zuhause."

Das könnte auch daran liegen, dass er in seinem Trophäenschrank etwas ganz Besonderes stehen hat. Denn unter seinen sieben WM-Pokalen ist ein originaler. So bekommt der Weltmeister am Ende des Jahres zwar den Original-Pokal überreicht, den muss er aber an die FIA zurückgeben und darf sich eine Kopie machen lassen. "Irgendwann habe ich Bernie in einer schwachen Stunde das Versprechen abgeluchst, dass ich ein Original behalten darf. Als es so weit war, hat er sich erst sehr gesträubt. Ich war aber hartnäckig und er hat ihn schließlich rausgerückt."