Auch als Insider weiß man manchmal nicht mehr: Daniel Ricciardo hat in der australischen Presse indirekt eingeräumt, dass sich ihm bei Toro Rosso derzeit ein ganzer Schwall offener Fragen entgegenstellt. In gewisser Weise befindet sich das Team im Umbruch, ist seit dem Deutschland-GP der Posten des Technikdirektors doch vakant und der ehemalige Inhaber Giorgio Ascanelli offiziell beurlaubt. In den Medien wurde jüngst über James Key als Nachfolger spekuliert - der Ex-Sauber-Mann soll angeblich am Monatsende in Faenza anfangen; eine Bestätigung der Kontakte steht indes aber aus.

"In Hockenheim gab es etwas Verwirrung und Giorgio war auf einmal nicht mehr da", verriet Ricciardo jetzt heimischen Medien. Ob dieses Problem nun in der Sommerpause gelöst worden sei, konnte er nicht sagen. "Vielleicht kam das aber auch alles zu gar keinem so schlechten Zeitpunkt, hatten jetzt alle doch etwas Zeit, einmal darüber nachzudenken", fand der 23-Jährige und fügte an: "Eventuell war das also ganz gut so und wenn wir nach Spa kommen, ist wieder alles normal - oder es gibt eben ein paar Änderungen." Auch abseits der derzeit scheinbar unbesetzten Schlüsselposition im technischen Sektor weiß Ricciardo momentan nicht viel über die personelle Zukunftsplanung bei Toro Rosso, was ihn auch selbst ganz direkt betrifft.

In puncto möglicher Vertragsverlängerung und auf die Frage, ob er auch 2013 beim Team fahre, gäbe es jedenfalls noch nichts zu verkünden. "Ich weiß nicht, was ich nächstes Jahr mache, wäre aber sehr froh, wenn ich noch ein Jahr hierbleiben und mich verbessern könnte, um zu sehen, was dann passiert", so Ricciardo. Spekulationen, dass er bereits 2013 mit einem Aufstieg zu Hauptteam Red Bull gerechnet habe, um dort Mark Webber zu ersetzen, wies der ehemalige HRT-Pilot zurück. "Solange wir nicht aufs Podium fahren oder irgendetwas Außergewöhnliches machen, habe ich das für nächstes Jahr nie gesehen. Deshalb war ich auch nicht enttäuscht, weil ich es wirklich nicht erwartet und immer noch ein bisschen dazuzulernen habe."