Das enge Zeitfenster, in dem der aktuelle Pirelli-Reifen arbeitet, sorgte 2012 immer wieder für Diskussionsstoff. Laut dem Reifenhersteller hätte das Problem verhindert werden können, wenn alle Teams im Vorfeld zusammengearbeitet hätten. "Wir wollten ein aktuelles Auto, aber die Teams waren dagegen", verriet Paul Hembery. Selbst einem Boliden aus dem Vorjahr stimmten die Teams nicht zu.

"Die Autos verändern sich von einer Saison zur nächsten sehr stark, aber gerade bei den aktuellen Mischungen braucht es präzise Parameter", betonte Hembery. Die Pirelli-Testfahrer Jaime Alguersuari und Lucas di Grassi absolvierten ihre Runden allerdings mit einem Renault von 2010. "Die Reifen werden von diesem Auto nicht auf die gleiche Weise gefordert wie das bei einem 2012-Boliden der Fall ist", erläuterte Hembery. Vor allem die aerodynamische Balance der Autos von 2010 und 2012 unterscheide sich fundamental.

"Dieser Punkt ist entscheidend, denn die aerodynamische Balance verändert die Energie, die in die Reifen fließt und damit die Temperatur in den Vorderreifen", erklärte Hembery. Trotz der Probleme wird Pirelli weiterhin den Renault-Boliden einsetzen. "Es ist das einzige Auto, das uns zur Verfügung steht. Sicherlich ist es nicht optimal, mit einem zwei Jahre alten Auto zu testen, aber es war schon ein harter Kampf überhaupt dieses Auto zu bekommen."