Sollten die Pläne des Britisch Racing Drivers' Club (BRDC) aufgehen, dann wird der britische Grand Prix am Ende des Jahres einen neuen Promoter haben. Die Besitzer der Rennstrecke in Silverstone wollen die Pacht für die Rennstrecke verkaufen, um die Schulden des BRDC abzubauen und Entwicklungen an der Anlage zu finanzieren. Wie der Telegraph berichtet, soll der neue Pacht-Eigentümer aber nicht nur das Land verwalten, sondern auch das Management von Silverstone übernehmen, womit er Promoter des britischen Grand Prix sowie der anderen dort veranstalteten Rennen wird.

Damit hätte der neue Pächter sehr viel Kontrolle über die Geschicke von Silverstone, allerdings ist der Preis auch entsprechend. So wird davon ausgegangen, dass die Pacht für eine Dauer von bis zu 150 Jahren rund 150 Millionen Pfund (rund 190 Millionen Euro) ausmacht. Allerdings besteht die Angst, dass The Home of British Motor Racing in ausländische Hände fallen könnte, wobei auf der Habenseite zu vermerken wäre, dass die Zukunft der Strecke wohl gesichert wäre. Der Plan sieht vor, dass Silverstone und der BRDC für die Dauer der Pacht finanziell komplett getrennt agieren.

Die BRDC-Arbeit soll weitergeführt werden

"Wir suchen nach einem Unternehmen, dass die Stärke, die finanzielle Kraft und den Glauben an Silverstone hat, um das weiterzuführen, was der BRDC über die Jahre gemacht hat. Das heißt, den Investitionsplan weiter umsetzen und auch die Verantwortung für Verträge übernehmen, die bereits vorhanden sind", sagte BRDC Vorstands-Mitglied Stuart Rolt. Damit der Pächter auch etwas verdienen kann, findet er es nur logisch, dass der neue Betreiber auch die Geschäfte der Strecke übernimmt. Einen ähnlichen Deal gab es in Silverstone bereits im Jahr 2000, als die Marketing-Firma Interpublic das Management von Silverstone übernahm. Aufgrund von hohen Verlusten endete diese Zusammenarbeit aber 2004.

Zuletzt war die Suche nach neuen Partnern erschwert worden, weil der BRDC das Recht hatte, ein Veto bezüglich der Landnutzung einzulegen und es dem Pächter verbieten konnte, das Land als Sicherheit für die Schuldenfinanzierung zu nehmen. Diese Beschränkungen haben die BRDC-Mitglieder aber mittlerweile aufgehoben, weswegen die Gespräche mit Interessenten etwas konstruktiver geführt werden können. So hat der Pächter nun die Erlaubnis, 850 Acre Land in Silverstone zu bebauen, ohne die Erlaubnis des BRDC einholen zu müssen. Als Sicherheit für die Aufbringung der Pachtsumme kann es nun ebenfalls genutzt werden. Der Wert des bebaubaren Landes war 2010 auf 51,8 Millionen Pfund (rund 66 Millionen Euro) geschätzt worden.