In der Welt der Formel 1 werden in jedem Jahr hunderte Millionen Euro investiert, um ein starkes Auto zu bauen und jedes vorhandene Zehntel auf der Strecke zu finden. Jetzt kommt zumindest ein Teil dieser Ausgaben kranken Kindern zugute. Eine von McLaren entwickelte Software sorgt auf Intensivstationen dafür, dass der Gesundheitszustand der jungen Patienten noch besser überwacht werden kann. "Formel-1-Ingenieure kümmern sich während der Rennen stark um Echtzeit-Überwachung", erklärt die Fachärztin Dr. Heather Duncan. "Sie treffen im Wesentlichen viele Vorhersagen, was wir in der Gesundheitsfürsorge eher nicht machen."

Duncan weiter: "Wir haben verschiede Parameter, die für uns nützlich sind. Herzschlagrate, Atem- und Sauerstofflevel statt Reifentemperaturen und Getriebeübersetzungen - aber ansonsten ist es exakt das gleiche. Wir können zwar immer sehen, was an Krankenbetten passiert, aber wir können keine Verläufe über einen Zeitraum verfolgen. Mit dieser Software können wir das tun und es könnte dabei dienen, die Überlebenschancen der Kinder zu erhöhen." Laut McLaren sei der Umbauprozess auf das medizinische Hilfsmittel nicht einmal allzu aufwendig gewesen.

Das McLaren-System erlaubt es den Ärzten, ein vollständiges Abbild über den Gesundheitszustand eines Kindes zu erlangen, indem zahlreiche klinische Messergebnisse miteinander abgeglichen werden. Die neue Software des britischen Rennstalls ist in der Lage, weitaus mehr Informationen zu generieren als das bisherige System. So kann es beispielsweise die Herzstromkurve bis zu 125 Mal pro Minute auslesen statt einmal pro Stunde. Eines seiner Software-Systeme stiftete McLaren einem britischen Krankenhaus, weitere Systeme könnten kommerzialisiert werden.