Bei den meisten Freien Trainings am Freitagvormittag vor den Rennwochenenden erhält Williams-Reservepilot Valtteri Bottas heuer eine Einsatzchance und darf sich auf der Piste beweisen. Vertraglich festgelegt, muss Bruno Senna sein Auto für ihn räumen - dessen Teamkollege Pastor Maldonado hilft das aber auch nicht viel, ist Bottas zumeist doch recht schnell unterwegs und macht somit im direkten Vergleich mit dem Venezolaner gehörig Druck. Mit seinen bisherigen Leistungen ist der Finne daher recht zufrieden. "Ich bin glücklich darüber, wie ich mich verbessert habe."

"Ich denke, ich verbessere mich die ganze Zeit, in jeder einzelnen Session", so Bottas. Für ihn sei diese Erkenntnis eine positive Überraschung. "Wenn ich auf meine Zielsetzung vor der Saison zurückblicke, habe ich vielleicht nicht erwartet, so schnell bei der Musik zu sein - gleich die ersten Freitage verliefen aber richtig gut." In übermäßige Euphorie wollte er trotz des ungeahnten Höhenfluges aber dennoch nicht verfallen. "Ich lerne immer noch dazu und bin auch ganz zufrieden damit, dass das so verläuft", sagte Bottas. Dass auch er noch lange nicht fehlerfrei unterwegs ist, zeigte sich bei seinem bisher einzigen Fehler in dieser Saison - in Hockenheim flog er ab und versenkte den FW34 im Kies.

Da er die Pace von Maldonado aber trotzdem mitgehen könne, würden bislang die positiven Eindrücke überwiegen. "Es ist schön, zu sehen, dass ich mich mit ihm messen und manchmal sogar schnell sein kann. Und ich habe das Gefühl, dass da noch viel mehr drinsteckt, wenn ich erst einmal die Chance bekomme, noch öfter zu fahren. Der Speed ist da, aber ich muss noch so viel lernen - wie etwa über eine Renndistanz." Dass er dieses Jahr keine Rennen fahre, sondern nur teste, sei ungewohnt. "Immerhin habe ich das gemacht, seit ich fünf oder sechs Jahre alt bin. Mit Sicherheit würde ich gerne Rennen fahren, aber nun ist es eben so, wie es ist und an der Zeit zu lernen."