Das Leben am Ende der Startaufstellung ist nicht leicht. Geldknappheit ist ein ständiges Thema. Bei der Bewertung der Leistungen von HRT sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass sich das Team zu dem Zeitpunkt eingeschrieben hatte, als die Budgetobergrenze von 50 Millionen Dollar gerade eingeführt werden sollte. Das ist laut Management-Angaben auch etwa das derzeitige Budget des Teams, das nun völlig nach Spanien übergesiedelt ist, nachdem man sich von Colin Kolles getrennt hatte. Dieser bezeichnete die neuen Hallen zwar als "völlig ungeeignet", doch bei HRT wird das anders gesehen.

"Ein Hauptquartier zu haben, ist für uns das Allerwichtigste", sagt Pedro de la Rosa. "Zum ersten Mal arbeiten wir alle unter einem Dach. Speziell in der Formel 1, in der man so viel rund um den Globus unterwegs ist, ist ein einzelnes Hauptquartier lebenswichtig, damit die Arbeit in geordneten Schritten erfolgen kann. Das ist wichtig, es erlaubt uns, weiter zu wachsen." Zu Zeiten Kolles' arbeitete das Team an vielen verschiedenen Orten mit verschiedenen Zulieferern. Dieses Modell hatte sich als nicht erfolgreich erwiesen; dreimal trat HRT zum Saisonstart mit einem völlig unfertigen Auto an.

Für die Zukunft orientiert sich das spanische Team nach Osten: Mit Narain Karthikeyan sitzt ein indischer Fahrer im Auto, zusätzlich mit Karun Chandhok ein zweiter Inder auf der Reservebank. Der Tata-Deal mit Karthikeyan soll 12 Millionen Dollar wert sein. Doch das Team um Luis Perez-Sala schaut noch weiter nach Fernost: Mit Ma Qing Hua soll bald der erste Chinese in der Formel 1 debütieren. Zunächst steht jedoch der Kampf gegen Marussia um Platz elf in der Konstrukteurswertung an. Immerhin schaffte es HRT, sowohl 2010 als auch 2011 den damaligen Virgin-Rennstall zu schlagen.