Lotus jagt den ersten Saisonsieg. Um die nötigen Sekundenbruchteile schneller zu sein als die Konkurrenz scheut die Truppe aus Enstone weder Kosten noch Mühen. Der Rennstall von Eric Boullier plant, seine Boliden beim Großen Preis von Belgien erstmalig mit dem sogenannten Doppel-DRS auszurüsten. "Wir hoffen, dass wir es an beiden Autos einsetzen können", bestätigte Technik-Direktor James Allison. "Wegen der Schließung des Werks bleibt uns aber nur wenig Zeit." Dass die FIA die Verwendung für die kommende Saison bereits untersagt hat, war für die Lotus-Ingenieure offenbar kein Hinderungsgrund.

"Selbst wenn wir es im nächsten Jahr nicht benutzen dürfen, lohnt es sich dennoch, in die Entwicklung zu investieren", sagte Allison." Experten vermuten, dass das Technik-Upgrade dem Team in schwarz-gold vier bis fünf Stundenkilometer an Speed bringen könnte. Gerade auf der Strecke in Spa mit ihren langen Geraden und geschwungenen Kurven ein nicht unwesentlicher Vorteil. Lässt sich der Geschwindigkeitsgewinn auf der Strecke verwirklichen, dürfte das Team von Eric Boullier vor allem im Qualifying - bisher die eindeutige Schwachstelle der Lotus-Renner - einen Sprung nach vorne machen.

Im Gegensatz zum Mercedes-Team, das als erster Formel-1-Rennstall das innovative System installiert hatte, sei die Variante von Lotus aber nicht an den verstellbaren Heckflügel gekoppelt, erklärte der britische TV-Experte Ted Kravitz. Bei Lotus sprächen die Verantwortlichen deshalb auch von einem F-Schacht.