Sauber hält nach elf Saisonrennen bei 80 WM-Punkten - eine stolze Bilanz. Dementsprechend zufrieden äußerte sich auch Teamchef Peter Sauber in seiner Blick-Kolumne, auch wenn er die bisherige Saison als eine Achterbahnfahrt bezeichnete, was vor allem an den oftmals enttäuschenden Leistungen im Qualifying lag.

"Auf 80 WM-Punkte und zwei Podiumsplätze dürfen wir durchaus stolz sein, aber das ist bei weitem kein Grund, nachlässig zu werden", warnte der Schweizer. Der Privatrennstall aus Hinwil rangiert derzeit zwischen Mercedes und Williams auf dem sechsten Platz der Konstrukteurswertung, sodass sowohl eine Verbesserung als auch ein Absturz möglich sind. "Wir liegen 27 Zähler vor Rang sieben und Williams sowie 26 Punkte hinter Rang fünf und Mercedes. Wir haben es also selber in der Hand, wohin die Reise geht", gab der 68-Jährige die Marschrichtung vor.

Perez wurde in Malaysia Zweiter, Foto: Sutton
Perez wurde in Malaysia Zweiter, Foto: Sutton

In Hockenheim fuhren Sergio Perez und Kamui Kobayashi als Vierter und Sechster zwanzig Punkte ein, mit einem besseren Qualifying wäre Saubers Meinung nach aber noch mehr möglich gewesen. "Natürlich haben wir uns über die zwanzig Punkte sehr gefreut. Aber es schwingt auch weiterhin die Frage mit, was denn möglich wäre, wenn wir uns besser qualifizieren würden?" stellte er in den Raum. "Kamui war als Zwölfter gestartet, Sergio als 17., wobei in seinem Fall noch eine Rückversetzung um fünf Startplätze eine Rolle spielte." Im Rennen demonstrierten die Piloten dann jedoch einmal mehr ihre hohe Pace und ließen sogar Mark Webber im Red Bull hinter sich.

Nach dem starken Resultat in Deutschland folgte eine Woche später auf dem Hungaroring aber prompt die Ernüchterung, denn der Mexikaner und der Japaner kamen weit hinter den Punkterängen ins Ziel. "Beide Piloten haben es nicht in das Qualifying der schnellsten Zehn geschafft", blickte Sauber zurück. "Im Gegensatz zu Hockenheim konnten wir in Budapest im Rennen dann nicht aufholen, was auch am Streckenlayout liegt. Die Start-Ziel-Gerade ist sehr kurz, so dass Überholen auch dort extrem schwierig ist."

Ein sehr schnelles Auto

Insgesamt zeigte sich der Schweizer mit der ersten Saisonhälfte durchwegs zufrieden, auch wenn noch mehr im Bereich des Möglichen gelegen wäre. "Nach elf Rennen können wir sagen, dass der Sauber C31 ein sehr schnelles Auto ist, das auf fast allen Kursen sehr gut funktioniert", hielt er fest. "Und trotzdem war die erste Saisonhälfte für uns eine Achterbahnfahrt. Es ging resultatmäßig rauf und runter. Dass die enorm hohe Leistungsdichte dabei eine Rolle spielte, ist klar. Doch wir hätten sehr viel mehr Punkte einfahren können", meinte der Teamchef. Daher gelte es nun die Effizienz zu verbessern.

Nach der Sommerpause folgen die beiden Klassiker in Spa und Monza, für die Sauber mit speziellen Aerodynamik-Paketen aufwartet, während eine weitere Entwicklungsstufe noch später im Jahr folgen soll.