Negative Gedanken sind der Feind eines jeden Sportlers, denn wer im Kopf nicht gut drauf ist, ist es im Wettbewerb meistens auch nicht. Das ist auch Lewis Hamilton klar, weswegen er vor dem Wochenende in Ungarn alles tat, um das schwierige Rennen von Hockenheim auszublenden und positiv nach Ungarn zu kommen. "Ich hatte viele Hochs und Tiefs in meiner Karriere. Das vorige Rennen war für das ganze Team hart. Wir hatten das Auto für ein gutes Ergebnis, wir hatten die Pace, um einen Eins-Zwei-Sieg zu holen, doch aufgrund des Plattfußes war das Rennen gelaufen. Es war hart, aber ich habe am nächsten Morgen gleich hart trainiert und die ganze Woche so weitergemacht. Dadurch kam ich mit positiver Energie her", sagte Hamilton am Samstag.

Dass es dann so gut für ihn laufen sollte, war aber auch für den McLaren-Piloten kaum abzusehen. Die Frage nach dem Warum beantwortete er einfach damit, dass er von Beginn des Wochenendes ein gutes Setup hatte, das er schon vorher am Simulator ausarbeiten konnte. "Ich musste nur ein paar Dinge anpassen, damit es stimmte. Danach habe ich mich einfach nur wohl gefühlt. Es ging nur noch darum, noch mehr Rundenzeit zu finden. Wir hatten vom ersten Training die Pace und das Wochenende lief glatt. Wir machten in Training eins erst einen Longrun, dann einen kurzen Run, in FP2 dann kurze Runs und in FP3 auch. Alle Sessions liefen glatt und wir kamen mit den Programmen durch wie gewollt", erklärte er.

Nach seiner eher durchwachsenen Saison 2011 läuft es für Hamilton in diesem Jahr allgemein besser. Das machte er besonders daran aus, dass er sich nach der Saison hinsetzte und genau analysierte, was los war. Das Positive wollte er mitnehmen und den Rest verbessern. "Ich hab immer gesagt, das ist eine Kombination und betrifft nicht nur Dinge an der Strecke. Da geht es auch um Sachen im Privatleben und die Balance, die man dort hat, die Zeit zuhause, die Zeit mit Freunden. Ich habe meine Beziehungen zu verschiedenen Leuten verstärkt, nicht nur im Privatleben, auch im Team. Ich arbeite jetzt besser mit den Ingenieuren und das hat alles geholfen. Ich habe keine besonderen Probleme in meinem Leben, kein Zusatzgepäck - davon hatte ich vorher einen großen Sack, der ist jetzt im Müll."