Nachdem es HRT beim Großen Preis von Europa in Valencia gelungen war, Marussia im Qualifying hinter sich zu lassen, konnten sie diese Leistung an den folgenden drei Wochenenden nicht bestätigen. Wie in Großbritannien und Deutschland mussten sich die Spanier auch in Ungarn mit der letzten Startreihe begnügen. Dass ihnen enge, kurvenreiche Kurse liegen, zeigten sie jedoch in Monaco mit den Startplätzen 20 und 22. Für den Hungaroring, der stellenweise mit dem Stadtkurs durch das Fürstentum verglichen wird, sind die HRT-Piloten deshalb optimistisch gestimmt.

"Der Hungaroring ist ein Kurs, den ich wirklich mag und er bringt mir gute Erinnerungen, aber wir müssen realistisch sein und das Rennen morgen wird hart. Es ist ein ähnlicher Kurs wie Monaco, also wird das Überholen schwierig", erklärte Pedro de la Rosa. "Wir haben ein gutes Auto, das mit den Reifen ziemlich konstant umgeht, und das ist das Wichtige." Das Team müsse voll motiviert und konzentriert ins Rennen gehen, das sehr lang und wegen der Hitze physisch anspruchsvoll für den Fahrer sei.

Zunächst aber zog der Spanier eine positive Bilanz des Qualifyingsamstags. "Ich denke, es war ein gutes Qualifying. Ich bin glücklich, weil wir uns Schritt für Schritt verbessern. Heute haben wir es unter 1:25 geschafft und zudem die Hitzeprobleme mit den Reifen in den Griff bekommen. Wir konnten pushen und wenn man es objektiv betrachtet, dann ist das unsere Zeit", erklärte de la Rosa.

"Heute Morgen habe ich das Beste aus dem Training gemacht und bin konstant gefahren. Wegen der hohen Temperaturen heute überhitzte das Auto etwas, also mussten wir ein paar kleine Schlitze in die Karosserie machen und das hat uns ein paar Punkte Abtrieb gekostet. Das wiederum hat uns ein paar Zehntel gekostet", schränkte Narain Karthikeyan ein. "Aber wir haben uns viel Mühe gegeben und ich kann zufrieden behaupten, dass ich alles gegeben habe. Wir müssen vor morgen noch viel Arbeit erledigen und es wird ein hartes Rennen, aber wir sind auf die Herausforderung vorbereitet."

Toni Cuquerella, Technischer Direktor bei HRT, stellt sich nicht nur auf ein hartes, sondern eventuell auch nasses Rennen ein. "Morgen ist es nicht 100-prozentig sicher, dass das Rennen unter trockenen Bedingungen stattfinden wird, also müssen wir verschiedene Strategien vorbereiten, die wir den Umständen entsprechend anwenden werden", erklärte er.

"Da wir gestern nicht alle Reifentests durchführen konnten, wie wir es wollten, haben wir uns im Freien Training aufs das Rennen vorbereitet, sowohl was das Setup als auch die Reifenanalyse angeht", berichtete Cuquerella. "Im Qualifying kommt es darauf an, die schnelle Runde im optimalen Arbeitsfenster der Reifen zu absolvieren, aber hier ist das noch komplizierter, weil es einer der kürzesten Kurse im Kalender ist und der Verkehr eine zusätzliche Schwierigkeit darstellt. Aber die Fahrer haben einen guten Job gemacht. Das Ergebnis war das, was wir erwartet hatten und wir haben uns im Vergleich zu den letzten beiden Rennen verbessert."