Die Aufregung war riesig. Paparazzi hatten Lewis Hamilton fotografiert, als er eine komplette Nacht in einem Londoner Hotel mit zahlreicher weiblicher Begleitung durchgefeiert hatte. Abgesehen vom angeblich schief hängenden Haussegen im Hause Hamilton-Scherzinger hatten die Schnappschüsse für den McLaren-Piloten noch andere Konsequenzen. Die britische Presse warf die Frage auf, ob der 27-Jährige überhaupt noch die professionelle Einstellung für seinen Beruf mitbringe. Dass die Fotos genau in dem Moment auftauchten, als der Brite mit McLaren über einen neuen, langfristigen Vertrag verhandelte, kam erschwerend hinzu.

Vielleicht auch deshalb setzte sich Hamilton nun gegen das Image des Partykönigs zu Wehr, das ihm in der britischen Boulevard-Presse aufgedrückt worden war. "Ich bin in den letzten acht Monaten nur einmal in Großbritannien ausgegangen", stellte der Champion von 2008 klar. "Sogar zu Silvester bin ich zu Hause geblieben." Die Vorwürfe, er würde seinen Job nicht ernst nehmen, seien ebenfalls aus der Luft gegriffen. "Dieses ganze "keinen-Fokus"-Zeug… ", lederte Hamilton. "Ich war in meinem Leben noch nie so fokussiert wie jetzt. Ich habe noch nie so hart trainiert und so viel Zeit investiert, um mich auf einen Grand Prix vorzubereiten."

Die Kritik an seinem Hollywood-Lifeystyle sei ebenfalls überzogen. Auch wenn er das Leben einer berühmten Persönlichkeit führe, wüsste er immer, wo die Grenze zu ziehen sei. Genau diese Fähigkeit würde ihn sogar auszeichnen. "Du weißt es einfach", sagte Hamilton der Daily Mail. "Das ist der Grund, warum wir Top-Fahrer sind, weil wir wissen, wie man das macht. Es ist wichtig, auch mal abzuschalten."