Lewis Hamilton war nach seinem Freitag in Ungarn klarerweise mehr als glücklich - in beiden Trainingssessions holte sich der Brite P1, mit seinem Auto und dem Gefühl darin war er von Anfang an zufrieden. Ein dickes Extralob gab es daher auch für seine Mechaniker. "Ich bin mit meiner heutigen Arbeit sehr zufrieden und ich denke, die Jungs in der Garage können mit ihrer auch sehr glücklich sein. Oder zumindest sollten sie das... gut gemacht, Jungs!", freute sich der gutgelaunte Hamilton in Anschluss an das zweite Freie Training. Nun ob der starken Performance zum Auftakt aber zu große Rückschlüsse auf das weitere Wochenende zuzulassen, sei nicht ratsam.

"Morgen kann doch schon wieder alles anders sein. Es besteht kein Zweifel, dass Fernando morgen auf einmal eine halbe Sekunde finden wird. Im Qualifying ist alles anders als im Training, das darf man nicht vergessen", so Hamilton der nicht nur den WM-Führenden zur Gegnerschaft zählte. "Auch Red Bull wird sich steigern. Aber in einer schlechten Position sind wir mit Sicherheit trotzdem nicht", war er überzeugt. Dennoch müsse man besonders Ferrari einmal Respekt zollen. "Fernando macht einen großartigen Job und sein Team auch. Wir haben bislang keinen so guten gemacht - das heißt aber nicht, dass wir jetzt nicht einen besseren machen können", hoffte Hamilton.

Kein Streckenvorteil trotz Sympathie

Verbeugung? Vor Alonsos Leistungen hat Hamilton Respekt, Foto: Sutton
Verbeugung? Vor Alonsos Leistungen hat Hamilton Respekt, Foto: Sutton

Helfen soll ihm dabei vor allem der Kurs in der Puszta - er fahre immer gern auf dem Hungaroring. "Ich liebe diese Strecke, eine Fahrerstrecke - auch wenn das Überholen hier mit diesen schönen, überwölbten Kurven und dem Auf und Ab sehr schwierig ist. Aber eben genau diese Elemente machen es so spaßig, hier zu fahren", schwärmte der Brite, der anfügte: "Hier fließt einfach alles so dahin." Schwer sei es aber auch mit den Reifen - für ihn als eher aggressiven Piloten also kein einfaches Unterfangen. "Nur weil ich den Kurs mag, heißt das noch nicht, dass ich deshalb hier auch besser sein werde", lachte Hamilton, der angab, am Freitag zudem einen guten Long-Run absolviert zu haben.

Nicht ganz so überschwänglich wollte Teamchef Martin Whitmarsh das erste Ergebnis in Budapest einordnen. Er trat die Euphoriebremse. "Auf Grund der bereits am Vormittag hohen Temperaturen, hatten wir ein paar Probleme, die ideale Balance zu finden. Besonders übermäßiges Untersteuern war dabei ein Problem", wie der Brite verriet. Whitmarsh betonte aber auch, dass das Auto ausreichend konkurrenzfähig erscheine - nach zwei Tagesbestzeiten freilich schon fast der Gipfel der Tiefstapelei. Warum es ihn mit der großen Freude aber nicht so recht packen wolle, erklärte der McLaren-Teamchef auch gleich noch.

"Die Freitage sind heutzutage Testtage - deswegen werden wir jetzt mit Sicherheit nicht völlig aus dem Häuschen sein. Außerdem wird der Hungaroring außerhalb des Rennwochenendes eher wenig befahren, weshalb die Strecke immer noch sehr 'grün' hinter den Ohren ist." Rückschlüsse über den wahren Leistungsstand solle man demnach erst ziehen, wenn sich etwas Gummi gelegt habe. Einen Wunsch für den Sonntag hatte der McLaren-Teamchef dann aber doch noch. "Wir hoffen auf ein aufregendes und unterhaltsames Autorennen - und zwar bitte auf einer trockenen Strecke", lachte der Brite, nachdem auch am dritten aufeinanderfolgenden Rennfreitag Regen der F1 einen Besuch abgestattet hatte.