Insgesamt spulten die beiden Ferrari-Piloten am Freitag in Budapest insgesamt 100 Runden ab, wobei 54 Umläufe auf Felipe Massa entfielen und Fernando Alonso den Hungaroring 46 Mal umrundete. Anschließend zeigte sich der Spanier von den gewonnenen Eindrücken wenig überrascht: "Was kann man sagen - es war der gewöhnliche Freitag, an dessen Ende es immer ein bisschen schwierig ist, vorherzusagen, wie die Dinge im Qualifying und im Rennen laufen werden." Noch mehr sei dies der Fall, wenn es so wie auch an den letzten beiden Wochenenden regne. "Weil es auch heute Nachmittag wieder nass war, konnten wir mit den Trockenreifen keinen Long-Run absolvieren", klagte Alonso.

Immerhin am Vormittag habe man aber das planmäßige Programm absolvieren und alle Aerodynamik-Updates austesten können, die man neu mit nach Ungarn gebracht habe. "Nun liegt es an unseren Ingenieuren, die Analyse durchzuführen und anhand der Daten das bestmögliche Paket für das restliche Wochenende zusammenzustellen", gewährte Alonso Einblick in die Rollenverteilung. Auf Grund der engen und verwinkelten Streckencharakteristik sei das Qualifying in der Puszta noch wichtiger als anderswo. "Deshalb werde ich jedes noch so kleine Detail für morgen möglichst gut vorbereiten", verriet der Asturier, der zum Auftakt die Plätze drei und fünf belegte.

Abwarten & Tee trinken

Die Leuchtfarbe zeigt es an: Ferrari tüftelte wieder fleißig an der Aerodynamik, Foto: Sutton
Die Leuchtfarbe zeigt es an: Ferrari tüftelte wieder fleißig an der Aerodynamik, Foto: Sutton

Teamkollege Felipe Massa, der sich nach P7 am Vormittag in der zweiten Session den vierten Rang sicherte, erklärte: "Alles in allem war es ein guter Tag. Der einzige Unsicherheitsfaktor war der Regen, der zu Halbzeit der zweiten Session auftrat, weshalb wir unseren geplanten Long-Run für ein besseres Reifenverständnis nicht durcharbeiten konnten." Trösten könne man sich mit der Tatsache, dass dieses Schicksal jedoch alle Teams teilen würden. Wo man im Vergleich zur Konkurrenz aber stehe, könne man zu so einem frühen Zeitpunkt noch nicht beurteilen, wenngleich sich das trübe Bild schon etwas geklärt habe. "Es wird aber mit Sicherheit wieder einige ganz schnelle Autos geben, wie das ja in Hockenheim auch schon der Fall war."

Jedem im Fahrerlager sei jedoch klar, dass man die Resultate am Freitag immer locker nehmen müsse, gerade in Ungarn, da die Strecke zu Beginn immer noch sehr schmutzig sei und sich von Freitag bis Sonntag radikal verändere. "Also warten wir einmal ab, wie die Dinge morgen laufen. Wir wissen aber, dass wir alles tun müssen, um das Maximum aus den uns zur Verfügung stehenden Mitteln herauszuquetschen", so Massa. Technikdirektor Pat Fry sprach davon, dass man die Performance und Leistungsfähigkeit des F2012 auf dem Hungaroring anhand der Freitagsrunden noch nicht festmachen könne.

Glück habe man gehabt, da der Regen erst gekommen sei, als man die wichtigen Aerodynamikdaten schon in trockenen Tüchern gehabt hätte. "Da haben wir viele Informationen gesammelt, die wir nun sowohl hier als auch in der Fabrik in Maranello analysieren müssen, um dann herauszufiltern, mit welcher Konfiguration wir auch am Rest des Wochenendes antreten." Auch könne man anhand dieser die Entwicklung für die zweite Saisonhälfte nach der anstehenden Sommerpause entscheidend vorantreiben. Probleme mit der Zuverlässigkeit habe man bisher keine gehabt, weswegen die Vorzeichen sowohl für das Wochenende als auch den Rest der Saison gut stünden. "Zwar gibt es immer noch einige Autos, die schneller sind als wir... Wenn aber alles perfekt läuft - und das muss es - können wir sie trotzdem schlagen", meinte Fry.