Nachdem die FIA bei Sebastian Vettel in Deutschland streng durchgegriffen hat, weil er sich abseits der Strecke einen Vorteil verschaffte, ist McLaren-Sportdirektor Sam Michael nun gespannt, wie der Weltverband in Ungarn mit solchen Situationen umgeht. In Hockenheim hatte Vettel Jenson Button kurz vor Schluss abseits der Strecke überholt und dafür eine 20-Sekunden-Strafe erhalten und da es in Ungarn große Asphalt-Auslaufzonen gibt, erwartet Michael, dass sich wieder diskussionswürdige Szenen ergeben könnten.

"Vielleicht konzentrieren sich die Leute angesichts dessen, was beim letzten Rennen passiert ist, hier mehr darauf, aber es gibt zumindest vier Plätze, wo man rausfahren kann. Es wird also interessant, wie streng geahndet wird, vor allem im Qualifying. In früheren Tagen hatten wir Kies und danach hatten wir eine Zeit 'Grasphalt', was sehr rutschig war und nun haben wir nur Asphalt - der hat dann auch wirklich Grip", sagte Michael. Da die Regeln klar besagen, dass kein Fahrer einen Vorteil haben darf, wenn er mit allen vier Rädern die Strecke verlässt, hat die FIA nach Meinung des Sportdirektors jedenfalls keine andere Wahl, als da ein genaues Auge drauf zu haben.

Immerhin ist die Strecke genau definiert und daran gilt es sich zu halten. "Das Problem ist aber, sollte der Belag neben der Strecke so viel Grip haben? Das ist das größere Problem, denn man will eine Oberfläche, die es einem erlaubt, zu überleben und wieder auf die Strecke zu kommen, aber man will definitiv keine Oberfläche, die einem einen Vorteil einräumt", meinte Michael. Er betonte, wäre die Rollenverteilung in Deutschland anders herum gewesen, hätte er Button sofort gesagt, er solle Vettel wieder vorbeilassen. "Absolut, ohne Frage. Unsere Position wäre, dass wenn man abseits der Strecke einen Vorteil holt, man diesen sofort wieder aufgeben muss. Es macht keinen Sinn, darüber zu diskutieren, wenn es so eindeutig ist."