Seit der Vertragsverlängerung von Mark Webber hat Lewis Hamilton auf dem Fahrermarkt nicht mehr allzu viele Optionen. Dass den McLaren-Piloten ein Wechsel zu einem anderen Team reizen würde, ist kein Geheimnis, doch mit Lotus und Mercedes, sind die potenziellen Anlaufstellen begrenzt und spätestens seit sich McLaren durch das in Hockenheim in die Schlacht geworfene Update-Paket wieder auf dem Vormarsch befindet, stellt sich auch sportlich die Frage, ob es für Hamilton überhaupt Sinn machen würde, die Traditionstruppe aus Woking zu verlassen. Ebenso ein Faktor bei den anstehenden Verhandlungen über die Zukunft wird aber wohl das Geld spielen.

Ex-Teamchef Ron Dennis, der mittlerweile im Vorstand der McLaren-Gruppe sitzt, hatte bereits mehrfach betont, dass man ob der allgemeinen wirtschaftlichen Lage zukünftig nicht mehr ganz so viel bezahlen könne und wolle. Im Vorfeld des Großen Preises von Ungarn hatte der Brite aber dennoch erklärt, davon auszugehen, seinen Landsmann Hamilton auch kommende Saison im Chrompfeil sitzen zu sehen, wenngleich er klarstellte: "Die Leute haben aber wohl ein bisschen einen falschen Eindruck. Als ich mir das letzte Mal unsere Verträge angesehen habe, habe ich ihn bezahlt. Es liegt also an uns, ob wir ihn beschäftigen oder nicht und nicht andersherum."

Hamilton wollte sich von dem provokativen Säbelrasseln seines sportlichen Ziehvaters im Vorfeld der mit Sicherheit harten Vertragsverhandlungen aber nicht beeindrucken lassen. "Ich weiß nicht einmal was Ron gesagt hat, deshalb weiß ich auch gar nicht, welche Frage man ihm überhaupt gestellt hat", wich Hamilton gegenüber britischen Medien aus. "Es liegt nicht wirklich an mir, das zu kommentieren. Und wirklich mit mir zu tun, hat das, was er sagt, auch nicht, denn Martin Whitmarsh ist mein Chef und nicht Ron Dennis", umging er die Brisanz - nicht jedoch, ohne hinzuzufügen: "Irgendwann werden wir reden, aber ich bin entspannt."