Es ist immer das gleiche Lied, egal an welcher Stelle des Fahrerlagers man sich in diesem Jahr aufhält: Reifen, Temperaturen und noch mal Reifen klingt es in den Ohren. Ganz besonders gilt dies für Mercedes, bei denen in Hockenheim Nico Rosberg mit der Reifentemperatur Probleme hatte.

"In gewisser Weise hatten alle das Temperaturproblem, bei manchen ging es aber nur bedingt ins Fenster rein, wenn du dann einmal drin bist, kannst du schneller fahren", versucht er sich in einer Erklärung. Im Gegensatz zu manchem Konkurrenten bekam er im nassen Qualifying in Deutschland die Reifen nicht genügend auf Temperatur. "Es ist ein kleines Schneeballsystem, in das ich nicht reingekommen bin."

Diffizile Abstimmung

In Ungarn erwarten die Fahrer eine gänzlich andere Streckencharakteristik und hohe Temperaturen. Entsprechend optimistisch gibt sich Teamchef Ross Brawn. "Reifenmäßig sind wir viel besser geworden, aber noch nicht ganz an der Spitze dabei", gibt er zu. "An diesem Wochenende sollte es jeden Tag heiß sein, dann haben wir Zeit, uns im Training darauf einzustellen."

Darauf baut auch Michael Schumacher. "Wir wollen das Auto morgen im Training besser abstimmen", sagt er. "Die Reifen sind das große Geheimnis und wer sie einen Tick besser hinbekommt, kann daraus viel Kapital schlagen." Am liebsten würde er deshalb im Training bei den gleichen Bedingungen fahren wie im Qualifying und Rennen. "Möglicherweise ist unser Auto etwas diffiziler einzustellen, dann würde uns das entgegenkommen."

Rosberg: Top-5 im Visier

Rosberg geht so oder so von einer Steigerung zum vergangenen Wochenende aus. Nur wie stark diese ausfallen wird, weiß er noch nicht genau. "Ich bin zuversichtlich, vielleicht kann ich im Qualifying in die Top-5 fahren. Dann erwarte ich ein gutes Rennen", spekuliert er. "Aber man kann dieses Jahr von einer Strecke zur nächsten nicht viel sagen." Das liege hauptsächlich an der Komplexität der Reifen und in welchem Fenster die Pneus am jeweiligen Auto funktionieren.

Vor allem zu Rennbeginn mit mehr Sprit an Bord ist der Silberpfeil noch nicht so schnell, wie es sich die Fahrer wünschen. "Dann ist es etwas härter für uns", bestätigt Schumacher, ohne die Gründe dafür zu kennen. "Sonst würden wir es ja beheben, aber wir verstehen das Auto mit jeder Session und jedem Rennen besser."