Nach dem dritten Platz in Hockenheim bist Du in der Weltmeisterschaft nun Vierter - groß ist die Lücke zu den Fahrern davor auch nicht. Wohin kann es jetzt noch gehen?
Kimi Räikkönen: Wenn man mir im Januar gesagt hätte, dass ich zu Halbzeit der Saison Vierter sein werde, wäre ich wohl ziemlich zufrieden gewesen. Es ist definitiv keine schlechte Ausgangsposition, aber ich denke, dass wir ein derart gutes Auto haben, dass wir noch mehr Punkte hätten holen können. Ich will gewinnen und das ganze Team greift voll an, damit das auch passiert. Also schauen wir einmal, was sich in der zweiten Hälfte der Saison so ergibt...

Mit welchem Gefühl reist Du nach Ungarn?
Kimi Räikkönen: Es ist immer schön, nach Ungarn zu kommen. Der Kurs ist zwar nicht gerade die schwierigste Strecke von allen, aber dennoch eine Herausforderung. Auch ist es das letzte Rennen vor der Sommerpause und es ist eine tolle Stadt, um die erste Saisonhälfte abzuschließen. Im Sommer ein bisschen Urlaub zu haben ist immer nett, dann kann man die Batterien für das restliche Jahr und den entscheidenden Teil der Saison aufladen.

Wie schätzt Du deine bisherigen Leistungen auf dem Hungaroring ein?
Kimi Räikkönen: Ich habe dort schon einmal gewonnen und bin bereits dreimal Zweiter geworden. Es ist zumeist ein sehr heißes Rennen, das einem viel abverlangt. Nur wenn man gewinnt, leidet man dort nicht... und ich hoffe, dass ich diesmal nicht leiden werde.

Bereits in Hockenheim ging es eng zu - auch in Ungarn erwartet Kimi Räikkönen wieder viele Duelle, Foto: Sutton
Bereits in Hockenheim ging es eng zu - auch in Ungarn erwartet Kimi Räikkönen wieder viele Duelle, Foto: Sutton

Bist Du glücklich, dass nach der Performance in Deutschland noch ein Podestplatz herausgesprungen ist?
Kimi Räikkönen: Es ist schön, nun nachträglich noch die zusätzlichen Punkte dafür zu erhalten, aber wir hätten es natürlich lieber auf der Strecke herausgefahren. Man muss aber auch betonen, dass wir meiner Meinung nach in Hockenheim gemessen an unserer Startposition das Maximum herausgeholt haben. Wenn wir im Regen im Qualifying vielleicht noch ein bisschen mehr Pace gefunden hätten, hätten wir weiter vorne starten und somit eher den Verkehr vermeiden können. Dann hätte man die Führenden vielleicht angreifen können aber nun ist es so, wie es ist. Natürlich wollten wir uns noch besser schlagen, aber das Auto funktionierte schon das ganze Rennen über gut und wenigstens haben wir am Ende einige gute Punkte für das Team mit nach Hause genommen - das ist das Positive, das wir mit nach Budapest nehmen können.

Wie schätzt Du im Vorfeld dieser Veranstaltung das Potenzial des Teams ein?
Kimi Räikkönen: Das Team hat hart an der Weiterentwicklung unseres Autos gearbeitet und wir sind zuversichtlich, dass wir auch in Ungarn wieder konkurrenzfähig sind. Zumeist wird es am Hungaroring ein heißes Wochenende und darauf haben wir uns ja schon den ganzen Sommer lang gefreut. Nach einem Rennen ohne den Sieg in der Tasche mit den Medien zu sprechen, ist nie schön. Ich liebe es zu gewinnen und nicht, zu erklären, warum wir nicht gewonnen haben. Hoffentlich kriegen wir dort also das Resultat, auf das wir hoffen.

Was sind die speziellen Anforderungen der Strecke?
Kimi Räikkönen: Es ist so ein langsamer und verwinkelter Kurs, dass zwei Dinge besonders wichtig sind, will man eine schnelle Runde fahren. Dabei handelt es sich um ein gutes Verhalten beim Einlenken und eine gute Traktion aus den Kurven heraus. Wenn man diese dort hat, hat man auch ein konkurrenzfähiges Auto.

Der Kurs ist schmal und eng. Wie wichtig wird da das Qualifying?
Kimi Räikkönen: Es handelt sich um eine der Strecken, auf denen man nur sehr schwer überholen kann. Selbstverständlich muss man deswegen bereits im Zeittraining nach vorne kommen und am besten vermeidet man dabei auch gleich noch die schmutzige Seite in der Startaufstellung. Bislang waren wir im Qualifying nicht die Besten, dafür waren wir aber bei heißen Rennbedingungen immer gut und haben die Strategien da zum Laufen gebracht. Es wäre nicht gleich das Ende der Welt, wenn wir uns dort nicht vorne qualifizieren, aber es würde die Dinge für uns definitiv einfacher machen, wenn wir es doch schaffen. Warten wir einmal ab, was passiert.

Der Ungarn GP ist immer auch als der Große Preis von Finnland bekannt, da besonders viele deiner Landsleute dort hinreisen. Was bedeutet das für dich?
Kimi Räikkönen: Es ist immer toll, die ganzen blau-weißen Flaggen zu sehen. Näher kommen wir Finnen an ein Heimrennen nicht ran und jedes Jahr kommen sehr viele von uns dorthin. Ich hoffe demnach, dass es mir möglich sein wird, mit ihnen zusammen einen Sieg zu feiern.