Wenn es um das schnellste Auto im Feld geht, fallen zumeist die Namen Red Bull oder Ferrari. Beim Großen Preis von Deutschland stand der Sauber-Bolide den beiden Top-Autos aber nicht viel nach. Im Gegenteil: Mit den Plätzen fünf und sechs lieferten Kamui Kobayashi und Sergio Perez ein starkes Teamergebnis ab. Dass die beiden Sauber-Fahrer von den Startplätzen 12 und 17 ins Rennen gegangen sind, macht das Resultat umso bemerkenswerter. Gerade nach dem verunglückten letzten Rennen in Silverstone war die Erleichterung beim schweizerischen Rennstall groß.

"In unserer aktuellen Situation war das der Befreiungsschlag, den wir gebraucht haben", sagte Teamchef Peter Sauber bei Motorsport-Magazin.com. Das beste Rennen der Saison sei der Deutschland Grand Prix allerdings nicht gewesen, stellte er klar. "Das war immer noch Montreal, und der zweite Platz in Malaysia war auch sehr gut." Auf dem Hockenheimring war vor allem die Pace des Autos beeindruckend. Nach seinem zweiten Boxenstopp fuhr Kobayashi eine schnellste Runde nach der anderen. Erst Michael Schumacher konnte die Zeit des Japaners unterbieten, allerdings nachdem er zum dritten Mal die Reifen gewechselt hatte. "Das Auto war unwahrscheinlich schnell", bestätigte Sauber.

Wäre es im Qualifying etwas besser gelaufen, hätte es nach Ansicht des Sauber-Bosses sogar noch weiter nach vorne gehen können. "Hätten wir vor Kimi Räikkönen gestanden, wären wir wahrscheinlich auch vor ihm geblieben. Ein Angriff auf die Top drei sei auf dem Hockenheimring allerdings noch nicht möglich gewesen, meinte Sauber. "Bei Red Bull ist das Auto zu schnell und bei Ferrari der Fahrer." Kobayashi ging sogar noch ein bisschen weiter. "Das Podium wäre möglich gewesen, der Sieg nicht", meinte er. In Zukunft sei aber auch der Platz ganz oben auf dem Podest nicht tabu. "Der Speed war sehr gut", sagte der 25-Jährige. "Vielleicht können wir demnächst etwas Spezielles sehen."