Red Bull Racing wird in Deutschland keine Strafe erhalten. Die FIA hatte am Sonntag eine Untersuchung gestartet, da man Unstimmigkeiten bei den Motor-Kennfeldern festgestellt hatte, die darauf hindeuteten, dass im mittleren Drehzahlbereich Motorleistung zum Anblasen des Diffusors zweckentfremdet wurde. Ein Verstoß gegen Paragraph 5.5.3 wurde vermutet, in dem festgeschrieben wird, wie Gaspedalstellung und Drehmoment korrelieren müssen. Bei der Begründung zur Nichtbestrafung hielt die FIA allerdings fest, dass der Paragraph nicht eindeutig genug formuliert ist und deswegen keine Konsequenzen ausgesprochen werden können.

"Die Stewards erhielten einen Bericht des technischen Delegierten der FIA [Jo Bauer], dazu gehörten ECU-Daten von den Red Bull Racing Autos 1 und 2. Die Stewards trafen sich mit den Team-Vertretern und Vertretern von Motoren-Lieferant Renault. Während die Stewards nicht alle Argumente des Teams akzeptieren, müssen sie aber feststellen, dass so, wie das Reglement geschrieben ist, das vorhandene Kennfeld nicht dem Text des Artikel 5.5.3 des technischen Reglements der Formel 1 widerspricht und daher gibt es keine weiteren Konsequenzen", hieß es in der Mitteilung der Stewards.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner meinte: "Die Stewards haben gesagt, das Auto entspricht den Regeln. Sie waren mit unserer Information zufrieden. Für uns war es wichtig, vor dem Rennen Klarheit zu haben. Ich verstehe, dass sie mehr wissen wollten. Sie waren zufrieden damit, was wir ihnen gezeigt haben. Das Auto ist OK und es gibt keine weiteren Konsequenzen." Die FIA dürfte sich damit wohl ein kleines Eigentor geschossen haben. Marc Surer hatte zu Motorsport-Magazin.com gemeint: "Wenn Jo Bauer so etwas schreibt, dann ist er sich hundertprozentig sicher." Es ist zu erwarten , dass die FIA den Paragraphen in Zukunft möglicherweise noch genauer formuliert oder eine Klarstellung veröffentlicht, um solche Fälle zu unterbinden.