Zwei weitestgehend verregnete Sessions und ein ramponierter Bolide - doch Mercedes-Teamchef Ross Brawn zog nach dem Freien Training zum Großen Preis von Deutschland ein positives Fazit. "Wir hatten zwei sehr produktive Sessions", meinte der Brite. "Wir haben ein paar neue Dinge am Auto ausprobiert, die wir unter trockenen und unter feuchten Bedingungen testen konnten." Auch das Fahrverhalten des Autos stimmte Brawn zufrieden. "Die Balance des Autos ist schon einigermaßen gut, aber wir werden heute Nacht noch einen Blick auf die Daten werfen, um herauszufinden, wie wir morgen vorgehen werden."

Auch Motorsportchef Norbert Haug war mit den ersten Eindrücken von der Strecke zufrieden. In die Zeiten vom ersten Tag in Hockenheim wollte er allerdings nicht allzu viel hinein interpretieren. "Heute waren keine typischen Bedingungen für Hockenheim", sagte der 59-Jährige. "Nach den Rundenzeiten zu urteilen, sahen wir okay aus. Allerdings reflektieren sie mit Sicherheit nicht das vollständige Kräfteverhältnis."

Den Unfall von Michael Schumacher, der seinen Boliden kurz vor Ende des 2. Trainings in die Mauer setzte, wollten beide Mercedes-Bosse nicht überbewerten. "Michaels Vorfall auf der nassen Strecke war ein bisschen unglücklich, hat uns aber immerhin keine Zeit auf der Strecke gekostet", bilanzierte Brawn. Haug sah es ähnlich. "Michaels Abflug am Ende der zweiten Session war nicht ideal, aber besser, als wenn es uns morgen oder im Rennen passiert", meinte er. "Das Team wird hart arbeiten, um das Auto wieder hinzubekommen."