Lotus setzt beim Großen Preis von Deutschland erstmalig das Doppel-DRS ein. Beim China Grand Prix hatte das Team aus Enstone noch Protest gegen das von Mercedes verwendete System eingelegt. Nachdem dieser allerdings abgelehnt wurde, arbeitete Lotus mit Hochdruck daran, den Mercedes-Kniff in das Konzept seines Boliden zu integrieren. Mit Erfolg: Im Freien Training auf dem Hockenheimring kam es zur Feuertaufe. Kimi Räikkönen testete den Mechanismus erstmals unter Wettkampfbedingungen.

Beim Rennen in Hockenheim kommt das neue Design aber noch nicht zum Einsatz. Lotus will sich zunächst von Nutzen und Wirkung überzeugen. Lotus geht allerdings davon aus, es im weiteren Saisonverlauf anzuwenden, insbesondere auf Strecken, auf denen mehr Abtrieb benötigt wird. Lotus bestätigte den Einsatz des Doppel-DRS nicht direkt, Technik-Chef James Allison verriet allerdings, dass das Team einige interessante Entwicklungen ausprobieren werde.

Die genaue Funktionsweise ist ebenfalls noch nicht bekannt, nach Angaben von Lotus soll sich das System aber grundlegend von dem von Mercedes unterscheiden - obwohl es die gleichen Schlupflöcher in den Regularien benutzt. Der Trick besteht offenbar darin, Luftströme durch Eingangslöcher am Chassis unter den Heckflügel zu leiten und dadurch einen höheren Top-Speed zu erreichen. Mercedes dagegen leitet die Luft vom Heck- in den Frontflügel, um dort bei aktiviertem DRS den Abtrieb zu verringern.