Die deutschen Piloten der Formel 1 kennen den Hockenheimring bestens, immerhin sind sie dort in ihrer Laufbahn schon zahlreiche Runden gefahren. Viel Erinnerungen sind mit der Strecke verbunden, die schönsten oder einprägsamsten wollten Nico Hülkenberg, Sebastian Vettel, Timo Glock, Michael Schumacher und Nico Rosberg am Donnerstag mit der Öffentlichkeit teilen. "Mein erstes Erlebnis bei einem Formel-1-Rennen hier war 2005, als wir den Formel-BMW-Auftakt hatten", erzählte Hülkenberg von seiner besten Hockenheim-Erinnerung. "Ich gewann gleich das erste Rennen. Ich bin hier viel gefahren, in der Formel BMW, in der F3, 2010 in der Formel 1. Ich bin gerne hier."

Vettel ging etwas weiter zurück. Er war 1992 zum ersten Mal mit seinem Vater an die Strecke gekommen, als er fünf Jahre alt war. "Wir kamen am Freitag und es regnete wie verrückt. Es war noch auf der alten Strecke, wir warteten auf die Autos und auf Michael. Aber sie fuhren nur eine Installationsrunde. Das war allerdings schon genug, die Autos zu hören, der Sound, die Gischt, das war einzigartig. Es ist eine schöne Erinnerung. Ein paar Jahre später war ich wieder hier, um der Formel 1 zuzusehen. Ich war auf der Haupttribüne, es war sehr heiß. Sie haben das Wasser für zehn Mark verkauft, das war damals sehr viel. Als wir gingen, sahen wir, dass sie die Flaschen nur aus der Leitung füllten, das war also ein gutes Geschäft", berichtete Vettel.

Sieg wäre unglaublich

Für ihn ist Hockenheim aber generell etwas Besonderes, wie Hülkenberg fuhr er in der Formel BMW und der Formel 3 dort viele Rennen, zudem ist er nicht so weit weg von der Strecke geboren und aufgewachsen. "Es wäre toll, hier zu gewinnen. Es ist schon etwas Besonderes, die Chance zu haben, in der Heimat ein Rennen zu fahren und ein Sieg hier wäre unglaublich. Wir probieren es dieses Jahr wieder", meinte er. Als er darauf angesprochen wurde, dass er im Juli noch nie ein Rennen gewonnen hatte, sagte er nur: "Ich glaube nicht an einen schlechten Monat oder ein schlechtes Datum."

Michael Schumacher genoss seinen Erfolg 1995, Foto: Sutton
Michael Schumacher genoss seinen Erfolg 1995, Foto: Sutton

Schon mehrfach in der Heimat gewonnen hat Michael Schumacher, der schönste Sieg in Hockenheim war für ihn aber sein erster 1995. "Ich stoppte auf einem Teil der Strecke, weil ich irgendwie den Motor abgewürgt hatte und wurde Richtung Box abgeschleppt. Es war schön, so viel Zeit zu haben und die Atmosphäre und die Fans zu genießen. Ich spürte ihre Wertschätzung, auf die ich so lange warten musste. Wir hatten schon 1994 ein Siegauto, aber fielen aus. 1995 gab es endlich einen Deutschen mit einem Rennsieg in Deutschland", erklärte der Rekordweltmeister.

Mercedes ortet Chancen

Noch besser wäre es wahrscheinlich nur, wenn noch ein deutsches Auto dabei wäre und beide Mercedes-Piloten sahen durchaus gute Chancen, diesmal vorne mitzufahren. "Wir haben mit Silverstone unser schwierigstes Rennen hinter uns. Hockenheim wird unserem Auto mehr liegen und ich bin viel optimistischer. Ich will eine gute Show zeigen und wie immer alles geben", sagte Schumacher. Rosberg sah es ähnlich und musste betonen, dass Mercedes immer noch ein gutes Auto hat, man nur an den vergangenen Wochenenden nicht das Maximum herausholen konnte. "Ich denke immer noch, wenn die Bedingungen uns liegen und wir die Reifen im Griff haben, können wir auf einer Strecke wie Hockenheim, die dem Auto liegt, ein sehr gutes Ergebnis holen."

Rosberg hat früher schon gute Ergebnisse in Hockenheim geholt. Als er bereits Formel BMW Champion war, wurden die letzten beiden Saisonrennen dort gefahren und er gewann. "Das sind tolle Erinnerungen." So wie sie auch Glock an das GP2-Rennen 2006 hat, als er den Sieg holen konnte. "Ich habe auf der letzten Runde den Führenden überholt und gewonnen. Das war das beste Rennen hier. Nicht unbedingt die beste Erinnerung habe ich an 2008, als ich das Rennen in der Mauer der letzten Kurve beendete. Es ging für mich etwas rauf und runter hier."