Glaubt man den Gerüchten im Fahrerlager, bahnt sich bei Sauber mit Blick auf nächste Saison ein Fahrerwechsel an. Dass Kamui Kobayashi seiner Form derzeit hinterherhinkt und vor allem auch von seinem jüngeren und unerfahreneren Teamkollegen Sergio Perez in den Schatten gestellt wird, ist dieser Tage kein Geheimnis. Während Kobayashi mit bislang 21 eingefahrenen Zählern derzeit nur auf Rang 14 in der Fahrerwertung liegt, hat sein mexikanischer Stallgefährte fast die doppelte Punkteausbeute geholt und liegt bei 39 WM-Zählern. Auch bringt sich Kobayashi in letzter Zeit vermehrt durch ungestüme Aktionen selbst um den Lohn der Arbeit.

In Valencia kollidierte er beispielsweise erst mit Bruno Senna, später wurde ihm eine Strafe für einen Crash mit Felipe Massa aufgebrummt. In Silverstone fuhr er zuletzt beim Boxenstopp die eigene Crew über den Haufen. Nun soll Sauber erwägen, den Japaner ob dieser vermehrten Unkonzentriertheiten aus dem Auto zu nehmen - potenzielle Kandidaten stehen natürlich bereits zuhauf Schlange. Glaubt man den finnischen Medien, soll Teamchef Peter Sauber eine Verpflichtung von Heikki Kovalainen für 2013 erwägen. Der Finne macht bei Caterham nachweislich einen guten Job, holt zumeist das Maximum aus dem Auto heraus und ist dabei fast immer schneller als Teamkollege Vitaly Petrov.

Kein kleiner Junge mehr

Kovalainen selbst macht keinen Hehl daraus, bald wieder um Punkte kämpfen zu wollen, anstatt sich mit Marussia und HRT um die Goldene Ananas zu streiten. "Persönlich ist es natürlich mein Ziel, wieder in die Region der Top-Positionen zurückzukehren. Noch weiß ich aber nicht wo und gesprochen habe ich auch noch mit niemandem", wollte der 30-Jährige die Gerüchte aber erst einmal etwas beruhigen. Zwar fühle er sich bei Caterham wohl, habe sich dort etabliert und war auch davon überzeugt, dass es in die richtige Richtung vorwärts gehe. Gebunden sei er deshalb aber noch lange nicht. "Wenn alles stimmt, macht es wenig Sinn, das wegzuwerfen. Klar ist aber auch, dass ich kein kleiner Junge mehr bin", so Kovalainen.

Ebenfalls auf der Suche nach einem Platz bei einem der besseren Teams ist Jaime Alguersuari, der seit seiner Freistellung bei Toro Rosso auf Cockpitsuche ist und nur gelegentlich für Pirelli testet. "Ich fahre kommendes Jahr wieder - das ist zu einhundert Prozent sicher", gab der Spanier sich zuletzt betont selbstsicher. Er habe eine Vielzahl an Möglichkeiten und Angeboten. "Ich werde wieder in der Formel 1 sein - auch ganz unabhängig davon, ob es ansonsten nun viel oder wenig Bewegung auf dem Fahrermarkt gibt", glaubte Alguersuari, der auch gleich konkrete Namen nannte: "Ich verlange jetzt natürlich kein siegfähiges Auto - aber ein Team, dass mir dauerhaft die Chance auf die Top-10 bietet: In diesem Jahren wären das also Teams wie Williams, Sauber und Force India."