Gestern hast du das erste Mal in einem Formel-1-Auto gesessen. Wie war der erste Kontakt?
Ma Qing Hua: Es war fantastisch. Es ist wirklich schwierig, das Gefühl, das ich hatte, mit Worten zu beschreiben. Es war auch ein sehr produktiver Tag. Alles ist perfekt gelaufen. Das Wetter war auf unserer Seite; es hat nicht geregnet und wir konnten das geplante Programm problemlos durchziehen. Es war sehr intensiv, wir haben praktisch ohne Pause durchgearbeitet und viele Testkilometer zurückgelegt. Das Team hat mich sehr gut unterstützt, dafür will ich mich bedanken.

Wie lautete das Programm?
Ma Qing Hua: In den Tagen vor den Tests hat sich das Team komplett auf mich konzentriert; das Lenkrad, der Sitz, der Abstand der Pedale, alles wurde perfekt auf mich eingestellt. Ich war vor den Tests sehr nervös und konnte kaum schlafen, weil ich keinen Fehler machen wollte. Aber es ist sehr gut gelaufen, und wir haben mehr oder weniger an allen Dingen gearbeitet. Kurze Stints, Qualifying-Simulationen auf beiden Reifentypen, lange Stints, Startsimulationen, Boxenstopps... Es war eine sehr intensive, aber auch produktive Erfahrung.

Und das alles an einem Tag?
Ma Qing Hua: Ja, und obwohl wir fast 500 Kilometer gefahren sind, ist alles glatt gelaufen. Es hat nicht geregnet und es gab keine Unterbrechungen. So konnten wir alles, was wir geplant haben, an einem Tag erledigen.

Gab es für die Tests ein bestimmtes Ziel?
Ma Qing Hua: Die Hauptsache war, dass ich mich an das Auto gewöhne und Selbstbewusstsein in bestimmten Situationen aufbaue. Es ging nicht darum, etwas zu beweisen, sondern unsere Zusammenarbeit mit jeder Runde zu verbessern und die Fehler abzustellen.

Ist es so gelaufen, wie du erwartet hast?
Ma Qing Hua: Tatsächlich war es ganz anders, als ich gedacht habe. Der F112 ließ sich auf der Strecke sehr gut bewegen. Du kannst ans Limit gehen und er bleibt dennoch stabil. Mit dem Team zusammen habe ich eine gute Balance hinbekommen.

Was hat dich am meisten überrascht? Was am wenigsten?
Ma Qing Hua: Am meisten, dass das Auto auch in den schnellen Kurven stabil war. Du kannst so schnell fahren, wie du willst. Das Fahrverhalten in den langsamen Kurven hat mich dagegen nicht überrascht. Es war eine ähnliche Erfahrung wie in anderen Autos.

Wie ist dir die Anpassung an das Auto geglückt?
Ma Qing Hua: Am schwierigsten war es, beim Fahren im Kopf zu behalten, wie die verschiedenen Systeme und das Steuerrad funktionieren. Und natürlich die Dinge, die viel Übung erfordern wie der Start und die Boxenstopps. Es ist nicht einfach, das an einem Tag zu lernen, weil du dich darüber hinaus noch an die Strecke, an das Auto und das Team gewöhnen musst. Das sind viele Dinge auf einmal, aber es war kein schlechter Weg, so anzufangen.

Du bist nun seit drei Monaten im Team. Wie war die bisherige Zeit und woran hast du gearbeitet?
Ma Qing Hua: Ich habe vor drei Monaten damit begonnen, mich auf diese Tests vorzubereiten. Wir sind einige Tests mit den Autos aus den Junior-Kategorien wie World Series oder GP2 gefahren. Hinzu kam das Training abseits der Strecke: Ich habe viel an meiner körperlichen Verfassung gearbeitet und viel Zeit im Simulator verbracht. Ich bin mit dem Team zu den verschiedenen Rennen gefahren und habe mir angeschaut, wie die Arbeitsabläufe zwischen dem Team und meinen Kollegen, Pedro de la Rosa, Narain Karthikeyan und Dani Clos sind. Darüber hinaus habe ich mich mehrere Male mit den Ingenieuren zusammengesetzt. So kannte ich vor den Tests bereits das Team, das Auto und die Abläufe. Ich denke, ich habe mich sehr gut integriert.

Was ist jetzt der nächste Schritt?
Ma Qing Hua: Ich weiß, wo ich hinwill, und dass ich mich dafür noch weiter verbessern muss. Ich werde weiter hart an mir arbeiten und alles dafür tun, darauf vorbereit zu sein, wenn sich eine Möglichkeit ergeben sollte.