Nach der Verwirrung um eine angebliche Mercedes-Deadline bis zur Sommerpause, mit der die Stuttgarter laut Medienberichten bereits im Sommer ihre Fahrerbesetzung für die kommende Saison geklärt haben wollten, gab Teamchef Ross Brawn nun bekannt, dass man weder unter Zeitdruck stehe, noch mit irgendeinem anderen Piloten als Michael Schumacher verhandele. Der nächste Schritt sei demnach, dass sich der Deutsche über seine Wünsche für die Zukunft klar wird - erst danach werde man, falls nötig, über andere Optionen beraten. Seit der Vertragsverlängerungen von Mark Webber bei Red Bull, sind die Chancen der Silberpfeile auf eine Verpflichtung des abwanderungswilligen McLaren-Piloten Lewis Hamilton gestiegen.

Teamchef Brawn betonte aber, sich mit derartiger Zukunftsmusik nicht zu befassen und wollte den Fokus derweil lieber auf die Anstehenden Gespräche mit Schumacher gelegt sehen. "Wir konzentrieren uns so lange ausschließlich auf Michael, wie lange es eben dauern wird", stellte sich der Brite demonstrativ hinter seinen noch zögernden Piloten. "Erst danach sehen wir, wie es sonst so aussieht", klärte Brawn auf. Wie zuletzt bereits Schumacher selbst betont hatte, hätten aber noch keine Gespräche stattgefunden. "Besprochen haben wir noch nichts, aber er hat hier viel Spaß und wenn ihm das gefällt, warum nicht?", so der Teamchef in Bezug auf die Fortführung der Zusammenarbeit.

Leidenschaft trägt die Entscheidung

Wenngleich man absolut Willens sei, Schumacher all die benötigte Zeit zuzugestehen, sei aber auch klar, dass sich die Mühlen nun langsam in Bewegung versetzen müssten, da die Ausarbeitung eines neuen Arbeitspapiers dann abermals eine Menge Zeit in Anspruch nehme. "Irgendwann kommt unausweichlich ein Punkt, an dem man sagen muss: Nun führen wir diese Diskussion, denn es handelt sich dabei um Dinge, die Zeit brauchen. Dann macht man das und muss eine Einigung erzielen, um für die Zukunft weiterplanen zu können", schilderte Brawn seine Vorstellungen.

Hervorheben wollte er aber: "Es gibt keine Deadline oder einen kritischen Punkt, von dem wir sagen, dass wir bis dahin nun unbedingt eine Einigung brauchen. Es muss einfach die richtige Entscheidung sein. Das ist das Wichtigste dabei", machte Brawn klar. "Es wird eine einvernehmliche Entscheidung sein - ich denke, wenn die Zeit reif ist, setzen wir uns hin und gehen alle Überlegungen durch und erzielen dann eine Einigung." Wie er Schumacher kenne, gäbe es mit Sicherheit eine logische und sinnvolle Einigung. "Diese wird dann bestimmt auch von seiner Leidenschaft getragen, denn er liebt, was er tut."