Dass sich Michael Schumacher am Ende seiner ersten Karriere 2006 nach sieben Titeln und 91 Grand-Prix-Siegen zuweilen etwas satt gefühlt haben könnte, sei einmal dahingestellt. Feststehen dürfte jedoch, dass solche Probleme den Rekordweltmeister im zweiten Teil seiner Laufbahn bis dato nicht plagen können. Die erhoffte triumphale Rückkehr blieb aus - Schumacher benötigte bis zu seiner ersten Podiumsplatzierung nach dem Comeback mit Mercedes 2012 zweieinhalb Jahre. In Valencia gelang dem mittlerweile 43-Jährigen dann endlich der langersehnte Befreiungsschlag und er durfte wieder einmal auf ein Podest der Formel 1 klettern.

Dass der Erfolgsdurst des ehemaligen Champions damit aber noch lange nicht gestillt sein würde, war Fans, Experten und Kollegen gleichermaßen klar. Schumacher bestätigte nun, dass der Hunger nach Siegen immer noch vorhanden und Triebfeder sei. "Ich bin noch nicht gesättigt", erklärte der Silberpfeil-Pilot gegenüber der Sport Bild. Warum dies so sei, liege auf der Hand. "Dafür habe ich noch zu wenig erreicht im zweiten Teil", gab Schumacher mit Blick auf seine Zeit bei Mercedes unumwunden zu. Sein letzter Triumph datiert auf den 1. Oktober 2006 in China - damals noch mit Ferrari.

Oberste Stufe als Ziel

Michael Schumacher gewinnt ein Formel-1-Rennen: Es ist ein Weilchen her..., Foto: Sutton
Michael Schumacher gewinnt ein Formel-1-Rennen: Es ist ein Weilchen her..., Foto: Sutton

In Valencia nun wieder unter die Top-3 zurückgekehrt zu sein, habe sich zwar sehr schön angefühlt - mehr als ein Teilerfolg sei es aber nicht gewesen, ist doch nach wie vor die oberste Stufe das erklärte Langzeitziel. So fand Perfektionist Schumacher selbst im Freudentaumel am Hafen der spanischen Metropole noch ein Haar in der Suppe. "Meine Gedanken waren erst: 'Ja, geschafft' - und dann: 'Eigentlich willst du aber noch eine Stufe höher stehen'", verriet der Kerpener mit Blick auf die Momente nach seiner besten Mercedes-Platzierung.

Am Ende der Saison läuft der aktuelle Vertrag des Routiniers jedoch aus. Für den ganz großen Wurf benötigt er jedoch noch mindestens eine weitere Saison - nach diversen technischen Pannen liegt Schumacher im WM-Stand derzeit mit 23 Zählern nur auf dem enttäuschenden zwölften Rang, 106 Punkte hinter Spitzenreiter Fernando Alonso. Wann, ob und wie es mit ihm beim schwäbischen Autobauer aber in Zukunft weiterginge, stehe noch nicht fest. "Es hat bezüglich einer Verlängerung noch keine Gespräche zwischen meiner Seite und Mercedes gegeben", bestätigte der Starpilot.

"Aber diese Gespräche werden stattfinden und den Zeitpunkt dafür werden wir untereinander besprechen", fügte Schumacher an. Erst kürzlich war in den Medien darüber spekuliert worden, dass man ihm seitens des Teams ein Ultimatum für seine Entscheidung gestellt habe, da man Planungssicherheit benötige. Von Schumacher selbst wurde hingegen ein Zeitpunkt rund um Oktober für einen Entschluss kommuniziert. Dass es tatsächlich eine Entscheidungsfrist bis zur Sommerpause gegeben habe, wies Schumacher von sich. "Davon habe ich noch nichts mitbekommen", sagte er und erklärte lieber, dass ihm sein Job nach wie vor Freude bereite: "Ich bin noch hochmotiviert - wie lange, wird sich zeigen."