Pastor Maldonado ist der Prügelknabe der Stunde: Nach Kollisionen mit Lewis Hamilton in Valencia und Sergio Perez in Silverstone musste er zuletzt vehemente Kritik einstecken. Den für seine riskante Fahrweise bekannten Williams-Piloten lassen die Nörgeleien an seiner Person jedoch kalt. Perez hatte Maldonado nach ihrem Zusammenstoß kurz nach den ersten Boxenstopps im Großen Preis von Großbritannien als dumm und gefährlich bezeichnet und seitens der Rennleitung drastischere Maßnahmen gegen den Pisten-Rambo aus Venezuela gefordert, da sich bereits mehrere Fahrer über seinen auffallend aggressiven Fahrstil beschwert hätten. Mit Maldonado war Perez auch schon im Monaco-Training aneinander gerasselt.

Für Maldonado war die Stimmungsmache gegen seine Person kein Grund für Aufregung, obwohl er für die Vorfälle am Sonntag von den Stewards eine Verwarnung erhielt und mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro belegt wurde. "Ich habe die Unterstützung des Teams hinter mir, denn sie haben Einsicht in die Daten und als wir damit zur Rennleitung gelaufen sind, konnten wir eindeutig beweisen, dass ich das Auto verloren habe", berief sich Maldonado nach dem Rennen auf die Williams-Aufzeichnung und beteuerte, dass er nicht absichtlich in den Sauber hineingerutscht sei. "Ich denke, das war unglücklich", gab er zu.

Immer viel Pech im Spiel

Die Strafe für den Zwischenfall vor zwei Wochen mit Hamilton akzeptiere er derweil. "Auch wenn es auch da schon etwas unglücklich ablief, denn ich traf den Kerb und hatte vorne kein Grip mehr. Zudem war das anderthalb Runden vor dem Rennende und wir kämpften ums Podest. Aber hier hatte das Rennen ja gerade erst begonnen", zog er den Bogen zu den Silverstone-Vorkommnissen. "Wir sind beide ein Rennen gegeneinander gefahren und hatten beide das DRS offen. Ich bin dann auf die Innenseite gezogen, also war die Position auf der Strecke meine", bewertete er die Frage nach der besseren Kampflinie.

"Sergio bremste spät und ich war auf kalten Reifen, hatte damit nicht den Winkel, um schon in die Kurve einzulenken und habe das Auto verloren - das ist klar", versicherte der 27-Jährige. Dass sein Fahrstil zu wild für die Formel 1 sei, wollte er nicht gelten lassen. "In den anderen Rennen und auch am Saisonbeginn bin ich sehr sauber gefahren und hatte keine Probleme." Auch da habe er schon sehr viel im Mittelfeld kämpfen müssen - in Silverstone sei zudem sein Duell mit Kimi Räikkönen ein Beispiel, dass er den Gegnern nach wie vor genügend Platz zugestehen würde. "Ich habe ihm den Platz gelassen und bin sehr vorsichtig gefahren, weil das Rennen lang ist und der Verschleiß sehr hoch, auch wenn unser Auto damit ohnehin noch ganz gut umgeht", so Maldonado.