Mercedes hatte sich nach dem starken Qualifying-Auftritt von Michael Schumacher in Silverstone mehr ausgerechnet als Platz sieben für den siebenfachen Weltmeister und Rang 15 für Nico Rosberg. Ein Faktor war das Wetter, ein anderer die Reifen.

"Wir waren heute das viertbeste Team und das zeigt sich auch in Michaels siebtem Platz", fand Teamchef Ross Brawn etwas Positives in dem Ergebnis von Silverstone. "Unsere Pace war im Trockenen nicht so gut wie gestern im Nassen. Jetzt müssen wir die Daten genau analysieren, um den Grund dafür herauszufinden."

Eine Schwachstelle hat Mercedes bereits während des Rennens ausgemacht: die Reifen. "Beide Fahrer hatten Graining auf den Option-Reifen - Michael in seinem ersten Stint, Nico während seines letzten - was unsere Performance in wichtigen Phasen des Rennens beeinträchtigte", erklärte Brawn, der Schumachers Leistung hervorhob, auch wenn dieser von Startplatz drei auf Rang sieben zurückfiel.

"Michael fuhr solide zu Platz sieben und verteidigte seine Position gegen seine direkten Gegner. Er war insbesondere im letzten Stint konkurrenzfähig und erzielte seine schnellste Rundenzeit auf der letzten Rennrunde", meinte der Teamchef. "Nico hatte einen schlechten Start und fand sich am Ende der ersten Runde auf dem 15. Platz wieder. Von da an hatte er ein mühsames Rennen vor sich, auch weil es schwierig war, für ihn freie Fahrt zu finden."

Das Wochenende war für Mercedes somit nicht von Erfolg gekrönt, doch wertlos war es deshalb keineswegs. "Dennoch haben wir an diesem Wochenende positive Aspekte gesehen - unter anderem unsere gesteigerte Performance im Regen - und wir werden hart arbeiten, um daraus unsere Lehren für das nächste Rennen in Hockenheim zu ziehen", blickte Brawn auf den Großen Preis von Deutschland voraus.

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hieb in die gleiche Kerbe wie Teamchef Brawn. "Kein gutes Resultat für uns heute nach der guten Qualifying-Leistung von Michael gestern. Wir haben heute Regen erwartet und Michaels Auto war in der ersten Rennhälfte nicht optimal ausbalanciert", sagte er. "Seine Rundenzeiten waren dann im zweiten Rennabschnitt im Vergleich zu den schnellsten Autos an der Spitze deutlich besser. Er belegte nach einem Überholmanöver gegen Lewis Hamilton fünf Runden vor Rennende im Ziel Platz sieben - 30 Sekunden hinter dem Sieger Mark Webber und vier Ränge hinter seinem Startplatz."

Auch Haug richtete den Blick nach dem enttäuschenden Wochenende auf britischem Boden lieber auf das nächste Rennen in heimischen Gefilden. "Wir freuen uns jetzt auf unser nächstes Heimrennen in Hockenheim."