Immerhin die Ausgangsposition von Daniel Ricciardo gab Toro Rosso nach dem verregneten Qualifying in Silverstone ein bisschen Grund zur Freude. Zwar hatte sich der Australier nur auf dem 14. Rang für das Rennen am Sonntag qualifiziert, auf Grund der Strafversetzungen für Nico Hülkenberg und Kamui Kobayashi rückt der 23-Jährige im Grid für den Grand Prix jedoch noch auf P12 nach vorne. "Es war eine kniffelige und vor allem lange Session", gab Ricciardo im Anschluss zu Protokoll. "Die Bedingungen waren ähnlich wie letztes Jahr, als ich in diesem Rennen mein F1-Debüt gefeiert habe", erinnerte er sich.

Bedauerlich sei es, dass er nach Wiederaufnahme der Session nicht abermals in die Top-10 vorstoßen konnte, innerhalb derer er sich befunden hatte, als die roten Flaggen herauskamen. "Ich bin mir auch sicher, dass meine letzte Runde durch die gelben Flaggen, die im Anschluss an den Grosjean-Vorfall geschwenkt wurden, beeinträchtigt wurde - ohne die hätte ich in Q3 einziehen können", ärgerte sch Ricciardo. Der Australier fügte an: "Unsere Pace ist aber besser, als man es ob unserer Platzierung glauben mag - deshalb glaube ich nach wie vor, dass wir uns bei einem Regenrennen, das nun ziemlich wahrscheinlich scheint, morgen gut schlagen können."

Gelbe Flaggen halfen nicht

Daniel Ricciardo kann in Silverstone immerhin von P12 aus starten, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo kann in Silverstone immerhin von P12 aus starten, Foto: Sutton

Einfach werde der Grand Prix aber mit Sicherheit nicht. "Das Auto scheint im Nassen gut zu funktionieren, aber im Mittelfeld zu starten ist dann immer schwierig, weil es so viel Gischt gibt", prophezeite der Mann aus Perth. Noch weniger Glück als er hatte am Samstag Stallkollege Jean-Eric Vergne. Der Franzose belegte in Q2 Rang 16. "Es hätte ein richtig gutes Qualifying werden können und bis zur roten Flagge lief es auch gut", meinte der Toro-Rosso-Pilot, der sich zu diesem Zeitpunkt auf dem starken vierten Platz befand. "Ich wusste aber, dass ich bei einem Neustart unter besseren Bedingungen wieder ganz von vorne anfangen muss."

Trotz seines persönlichen Nachteils sei die zwischenzeitliche Unterbrechung aber die absolut korrekte Entscheidung der Rennleitung gewesen. "Für die Reifen stand eindeutig schon zu viel Wasser auf der Strecke", so Vergne, der besonders in Turn eins den ein oder anderen Quersteher zu überstehen hatte. Beim Restart habe man sich im Team dann erst dazu entschlossen, es auf den Intermediates zu versuchen, schlussendlich dann aber doch noch auf die für diese Bedingungen vernünftigeren Regenreifen gewechselt. "Vielleicht hätte ich noch weiter vorne landen können, aber dadurch fehlte am Ende eben die Zeit für eine zweite schnelle Runde", klagte Vergne.

Dass er auf Grund seiner Kollision mit Heikki Kovalainen zuletzt in Valencia nun auch noch um zehn Startplätze nach hinten strafversetzt wird und somit vom Ende des Feldes starten muss, besserte die Laune am Samstag selbstredend auch nicht. "Ich bin enttäuscht, weil ich wirklich das Gefühl hatte, dass ich heute in Q3 hätte kommen können", so der Scuderia-Fahrer, der sich trotz allem aber auch für das Rennen Regen wünschte. "Wenn man von ganz hinten startet, ist gerade bei diesen Bedingungen eben alles möglich. Da unser Auto im Regen gut läuft, hoffe ich, dass ich das Maximum herausholen kann und ein gutes Rennen habe."