Die Bedingungen in Silverstone waren schlecht für Fernando Alonso, aber gut für die Pole Position. Der Ferrari-Pilot stellte seinen F2012 auf die erste Position und hat damit seit dem Singapur GP 2010 erstmals wieder freie Sicht von Startplatz eins. Dementsprechend glücklich war der Spanier. "Ich bin froh, nach knapp zwei Jahren wieder auf der Pole zu stehen", strahlte der 30-Jährige.

Einfach wurde es ihm aber nicht gemacht. "Eine Runde in diesen Bedingungen ohne großen Fehler zu fahren, war nicht einfach", verriet der Ferrari-Star kein Geheimnis. Dennoch ist er sich nicht sicher, was diese Pole letzten Endes helfen wird. "In diesen Bedingungen ist das Qualifying wahrscheinlich das unwichtigste des Jahres, aber für die Sicht ist es immer besser, auf der Pole zu stehen."

Steiniger Weg in Q3

Zunächst sah es aber nicht gut für den WM-Führenden aus, denn als in Q2 abgebrochen wurde, lag er nur auf dem 16. Rang und musste bangen. Dennoch war der Spanier von dieser Entscheidung absolut überzeugt. "Es war unmöglich zu fahren, daher war die rote Flagge eine gute Entscheidung." Manchmal, gab er zu, würden die Fahrer die Entscheidungen der Rennleitung auch kritisieren, heute hätte diese aber sehr gute Arbeit geleistet.

Mit Wiederaufnahme der Session verpokerte sich die Scuderia allerdings und setzte bei ihm und Teamkollege Felipe Massa auf die Intermediate-Reifen. Erst in letzter Sekunde schaffte der Spanier die nötige Rundenzeit, um sich in Q3 zu schieben - doch würde sie Bestand haben?

Grund für die Unsicherheit der Zuschauer war eine gelbe Flagge auf Alonsos schnellster Runde. Er selbst sieht die Situation aber gelassen: "Ich bin auf dieser speziellen Runde in diesem Sektor unter gelb keine persönliche Bestzeit gefahren. Daher mache ich mir keine Sorgen. In dem Bereich, in dem sie das Auto wegbrachten, bin ich vom Gas gegangen."

Erst als schließlich in Q3 alle Piloten auf den Intermediates unterwegs waren und Alonso wusste, diesmal die richtige Entscheidung getroffen zu haben, beruhigte er sich und gab Gas. Genau das sei laut seinem Teamchef Stefano Domenicali der Schlüssel zum Erfolg gewesen. "Man sieht, wie schnell sich die Dinge innerhalb ein paar Minuten ändern können", so der Italiener. "Das zeigt, dass du bis zum Ende cool bleiben musst. Es war eine unglaubliche Runde von Fernando."