Für Lewis Hamilton muss jetzt alles passen, soll es heuer noch mit dem Titel klappen. Gerade auch von seinem Team fordert er daher, dass zukünftig alle kleinen Feinheiten zusammenpassen und die Details stimmen, um den Weg nach ganz vorne antreten zu können. Eigentlich ganz schön mutig, bedenkt man, dass Hamilton sich zuletzt in Valencia wieder in eine ungestüme Aktion mit Pastor Maldonado verwickeln ließ; in der Mauer statt auf dem Podest landete und somit viele wertvolle Punkte für sich und das Team wegwarf. Im Nachhinein bereitete ihm aber weniger das als vielmehr die Tatsache Kopfzerbrechen, wie schnell Sebastian Vettel unterwegs war, bevor in seinem Red Bull die Lichtmaschine streikte.

Für Hamilton war die in Valencia zur Schau gestellte Pace der Konkurrenz ein Grund zur Besorgnis - könne man bei der schnellen Entwicklung nicht nachziehen, würde einem das Weltmeisterteam wohl bald enteilen. "Ich habe dieses Jahr im Vorfeld wirklich keine Ahnung, wie sich die Autos und Reifen im Vorfeld verhalten", meinte der Brite gegenüber dem Guardian. Seine Größte Angst: "Vettel könnte den Rest des Jahres dominieren. Die Pace, die sie im letzten Rennen hatten, war lächerlich schnell - 20 Sekunden schneller als der Rest und das in zehn Runden oder so etwas. Wirklich lächerlich."

Zukünftig entscheiden Details

Wen man in Sachen Titelkampf noch so auf der Rechnung haben müsse, wusste Hamilton wenige Tage vor seinem Heimrennen in Silverstone auch schon. "Es wird zwischen Red Bull, Ferrari und uns ausgemacht - aber vielleicht können auch noch ein paar andere mitspielen", glaubte der 27-Jährige. "Wir müssen jetzt aber wirklich all die winzigen Kleinigkeiten und Details zusammenbringen. Ich war kürzlich in der Fabrik und habe mich rückversichert, dass nun wirklich Dinge kommen, die auch getestet wurden und die bereits im Simulator waren", machte er keinen Hehl aus seinem Frust über die mangelnde Geschwindigkeit des Autos beim Großen Preis von Europa.

"Es ist immer eine Frage von Druck, den man machen muss, um diese Dinge schnellstmöglich zu erhalten und dann muss man hoffen, dass sie halten, was sie versprechen", sagte Hamilton, der sich von seinem Heimpublikum am kommenden Wochenende einen zusätzlichen Motivationsschub erwartete. "Meine Fans sind mit mir durch Dick und Dünn gegangen und das ist sehr anspornend." Er fühle bei jedem Sieg und jeder Niederlage mit seinen Fans. "Deshalb habe ich auch so eine gute Verbindung zu ihnen", glaubte der McLaren-Pilot, der erklärte: "Wo auch immer ich hinkomme: Der Andrang scheint größer und größer zu werden. Die Fans hier haben zwei britische Fahrer und lieben das Event, zumal es ja nur einmal im Jahr steigt."