Auf die Frage nach dem größten WM-Rivalen für Titelverteidiger Red Bull antworten zahlreiche Beteiligte mit Fernando Alonso. Das macht Sinn, schließlich führt der Ferrari-Star die Weltmeisterschaft nach seinem zweiten Saisonsieg in Valencia an. Außerdem gelang dem Spanier als bisher einzigem Piloten ein zweiter Grand-Prix-Erfolg in diesem Jahr. Auch Red Bull sieht Alonso als größte Gefahr. "Der Fahrer ist natürlich Alonso", sagte Christian Horner gegenüber ESPN. "Aber es gibt so viele Fahrer, die im Wettstreit dabei sind, Teams genauso." Kein Wunder bei sieben unterschiedlichen Siegern in den ersten sieben Rennen des Jahres.

"Ich denke, dass die Formel 1 noch nie so offen war wie in diesem Jahr", meinte der RBR-Teamchef. "Bei den GP-Wochenenden gibt es acht potenzielle Sieger." Zum Dunstkreis der Anwärter gehört auch das eigene Gespann mit Sebastian Vettel und Mark Webber. Vettels Pace beim vergangenen Großen Preis von Europa spielte in einer eigenen Liga - am Ende machte ihm jedoch ein Defekt der Lichtmaschine einen Strich durch die Rechnung. Möglicherweise hängt die starke Performance des RB8 auch mit dem Update zusammen, das Red Bull in Valencia an den Start brachte.

Vor allem am Heck des Boliden werkelte die Truppe um Adrian Newey herum, um den Diffusor mehr zur Geltung zu bringen. Horner hofft, dass sich die Stärke des Autos auch beim nächsten Rennen in Silverstone zeigt. "In Valencia lief das Auto sehr gut, aber dort herrschten hohe Temperaturen und es war ein anderes Strecken-Layout", erklärte der Brite. "Silverstone ist ganz anders, mit schnellen Kurven und wahrscheinlich kühleren Temperaturen. Vielleicht regnet es auch etwas. Wenn wir in Valencia und auch in Silverstone konkurrenzfähig sein können, dann sieht der Rest der Saison vielversprechend aus."

Vettel stimmte seinem Chef in Sachen Silverstone zu: "Silverstone hat einen ganz anderen Speed, Valencia war ziemlich langsam. Das wird ein interessantes Rennen. Für uns ist es wichtig, unser Gefühl in Valencia zu bestätigen - und nicht das Resultat."