Nach dem Großen Preis von Europa, den er wegen eines Defekts an der Lichtmaschine nicht beenden konnte, erhob Sebastian Vettel zwischen den Zeilen Vorwürfe gegen die Rennleitung. Seiner Ansicht diente die Safety-Car-Phase nach dem Unfall von Heikki Kovalainen und Jean-Eric Vergne nicht dem Zweck, Trümmerteile von der Strecke zu entfernen. "Ich denke, das kam nur, um das Feld zusammenzuschieben", behauptete Vettel, der seinen satten Vorsprung von gut 20 Sekunden auf seine Verfolger einbüßte und möglichweise als Folge aus der Safety-Car-Phase seine Lichtmaschine durch Überhitzung verlor.

Der DMSB-Präsident und ehemalige Rennfahrer Hans-Joachim Stuck kritisiert den zweifachen Weltmeister wegen dieser Anschuldigungen heftig. "Sebastian Vettel zeigte sich nicht als guter Verlierer. Ich glaube nicht, dass das langsame Fahren hinter dem Pace-Car einen Ausfallgrund hervorrufen kann, dann wären ja alle anderen 22 Fahrzeuge auch ausgefallen", sagte er in seinem Blog. "Da muss ein anderer Schaden vorgelegen haben. Wenn das Auto von Red Bull in der Pace-Car-Phase überhitzt, dann ist es falsch konstruiert. Das müssen die Autos abkönnen, auch bei anderen Temperaturen."

Stuck ist der Ansicht, dass Red Bull und vor allem Sebastian Vettel sich sowohl in Bezug auf den Defekt als auch die Kritik an der Rennleitung erst einmal an der eigenen Nase packen müssen. "Zum Sinn oder Unsinn der Safety-Car-Phase muss man sagen, dass eindeutig Teile auf der Strecke lagen. Diese haben eine große Gefahr dargestellt, dass andere Fahrzeuge einen Reifenschaden davontragen und somit war diese Entscheidung gerechtfertigt", argumentierte Stuck. "Bevor der Herr Vettel die Rennleitung kritisiert, sollte er lieber mal an seinem eigenen Benehmen arbeiten. Man schmeißt nämlich keine Anschuldigungen durch die Gegend. Das ist ein unsportliches Verhalten den Kollegen und der Öffentlichkeit gegenüber."