Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: In großen Schritten geht es für Jenson Button nicht gerade vorwärts - immerhin eine leichte Verbesserung konnte der Brite seinem zuletzt problembehafteten McLaren MP4-27 am Samstag in Valencia attestieren. Nach der überraschenden Bestzeit im dritten Freien Training am Vormittag, holte die Qualifikation den Weltmeister von 2009 aber trotzdem ganz schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Während Teamkollege Lewis Hamilton auf P2 raste, sprang für Button in Q3 nur Rang neun heraus.

"Beim letzten Versuch im Qualifying hatte ich extrem stark blockierende Vorderräder - ich konnte die Geschwindigkeit mit dem Auto kaum verringern", klagte der 32-Jährige im Anschluss an das Zeittraining am Hafen. Verbremser seien so kaum vermeidbar gewesen. Für das Rennen am Sonntag entmutigte ihn das Samstagsergebnis trotz eines eigentlich knappen Abstands von sieben Zehntel auf die Spitze und vier Zehnteln auf Hamilton sehr. "Ich will noch gar nicht an morgen denken, denn das wird ein harter Tag." Als Grund für seinen Missmut nannte er unter anderem die Streckencharakteristik.

Ein individuelles Reifenproblem

Jenson Button rätselt weiter - der Brite weiß nicht woher die Reifenporbleme kommen, Foto: Sutton
Jenson Button rätselt weiter - der Brite weiß nicht woher die Reifenporbleme kommen, Foto: Sutton

"Wir sind hier in Valencia - im Rennen passiert hier nicht viel und der Kurs ist ja nun nicht gerade für seine großartigen Überholmöglichkeiten bekannt. Ich denke, wir stecken also so ziemlich da fest, wo wir jetzt auch sind.", meinte der McLaren-Star. "Man kann hier eigentlich nicht überholen", befürchtete Button und fügte an: "Gemessen daran, wie gut die Reifen bei den meisten Leuten doch halten, kann ich mir nicht vorstellen, dass wir ein besonders spannendes Rennen sehen werden. Die Einzigen, die hier noch viel nach vorne ausrichten können, sind die Lotus auf vier und fünf", glaubte der Ex-Champ.

Er selbst habe sich am Samstag insgesamt deutlich mehr erwartet. "Wirklich freuen kann ich mich auf morgen deshalb nicht." Dabei habe sich sein MP4-27 zunächst das ganze Wochenende über gut angefühlt. "Am Ende von Q3 war es dann aber ganz anders als den restlichen Tag", beklagte der Brite. "Über Nacht haben wir das Auto wirklich verbessert und heute Vormittag war es noch großartig und ich hatte in die Bremsen großes Vertrauen. Dann ziehe ich in Q3 ein und jedes Mal, wenn ich die Bremse berühre, blockieren die Vorderräder."

"Ich weiß nicht, was los ist - es ist nicht frustrierend, es ist nur verdammt schwierig, das zu verstehen." Mit ein Grund für das übermäßige Blockieren der Pneus könne auch sein, dass sich die Strecke stark verändert habe, so Button, der trotzdem von einem individuellen Reifenproblem sprach. "Die meiste Zeit im Qualifying ging es gut und auf alten Reifen war ich nur zwei Zehntel langsamer als Rosberg. Aber auf den neuen Reifen ging dann nichts mehr, ich hatte vorne keinen Grip mehr", sagte der WM-Achte, der rätselte: "Wenn wir nun großartig etwas verändert hätten, hätten wir halt etwas falsch gemacht - das Problem ist aber: Wir haben überhaupt nichts verändert."