Der Valencia Street Circuit gilt als eine jener Strecken, auf der das Überholen am schwierigsten ist. "Überholen ist möglich, aber nicht ohne Risiko", weiß Weltmeister Sebastian Vettel. "Der Grund dafür liegt in den Luftverwirbelungen hinter den Autos, die durch die hohen Wände am Streckenrand nicht so schnell wie gewöhnlich verschwinden. Man verliert dadurch an Grip und muss öfter vom Gas."

McLaren-Pilot Jenson Button hat noch einen anderen Grund ausgemacht: die DRS-Zonen. Im vergangenen Jahr gab es zwei, diesmal ist es nur eine, die 285 Meter hinter Kurve zehn beginnt. "Das ist schon verwunderlich, weil es voriges Jahr praktisch keine Überholmanöver gab", wundert sich Button über diese Maßnahme. "Immerhin haben sie die DRS-Zone verlängert und das wird hoffentlich zu mehr Action führen."

Dennoch ist der Brite skeptisch. "Es ist toll, dass das Feld durcheinandergewürfelt ist, aber ich denke nicht, dass wir viele Überholmanöver sehen werden. Es wird schwierig sein, zu überholen. Das ist es aber, was die Zuschauer sehen wollen", zeigt er auf.

Mercedes-Pilot Nico Rosberg vermutet das Problem in den zu kurz geratenen Geraden. Es sei dort schwierig, dem Vordermann dicht zu folgen. "Wenn es wieder großen Reifenverschleiß gibt, wird es aber mehr Überholmanöver geben und auch DRS wird helfen", macht er jedoch Hoffnung auf ein spannendes Rennen. Mercedes könnte aufgrund seines DR-Systems leichte Vorteile haben, die jedoch nicht übermäßig groß ausfallen sollten, so Rosberg.

Teamkollege Michael Schumacher ist überzeugt, dass die Strecke gute Rennen erlaubt. "Es gibt viele Geraden, wir haben KERS und DRS, das sollte Überholmanöver ermöglichen. Zusammen mit der Unsicherheit dieses Jahres weiß keiner, was passieren wird...", orakelt er.