Für Jenson Button lief es seit seinem zweiten Platz beim China GP nicht mehr rund. Gerade einmal zwei Punkte konnte er aus den vergangenen vier Rennen mitnehmen. Für den Briten ist das jedoch kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Er analysierte das vorige Rennen in Kanada im Simulator und erhofft sich daraus wichtige Erkenntnisse.

"Hoffentlich konnte uns der Simulator dabei helfen, die Situation zu verstehen, und ich hoffe, dass wir diesmal ein gutes Wochenende haben werden", erklärte der McLaren-Pilot am Donnerstag vor dem Europa GP in Valencia. "Wir haben alles dafür getan, wir haben gute Verbesserungen bei meinem Setup erreicht, aber wir müssen abwarten und sehen, wie es läuft."

In Kanada sei er eine komplett andere Aufhängungssymmetrie der Hinterachse gefahren als Lewis Hamilton. Damit allein ließen sich seine Probleme im Rennen, das er als 16. beendete, nicht erklären. "Das Problem war, dass wir sie zu Beginn des Wochenendes angebracht haben und nicht viel Zeit am Freitag hatten, um sie zu testen. Deshalb mussten wir das im Rennen machen", erläuterte Button. "Ich hatte deswegen viel Graining auf der Hinterachse, aber ich denke, das war nicht das einzige Problem."

Er habe stark auf die Hinterreifen achten müssen, bei denen bereits in der zweiten Runde das Graining begann. "Man wird das Graining nicht los, bevor der Reifen hinüber ist. Ich habe die Reifen ziemlich schnell zerstört, deswegen mussten wir viele Boxenstopps machen", erklärte er. Nach dem Desaster von Kanada habe er mit dem Team jedoch nicht nur an der Hinterachse gewerkelt. "Wir haben auch in anderen Bereichen gearbeitet, um eine Balance hinzubekommen, die zu diesem Kurs passt, was das mechanische aber auch das elektronische Setup angeht."

Seine Ziele für das Wochenende wollte der McLaren-Pilot nicht in Zahlen benennen. "Hoffentlich habe ich dieses Wochenende ein Lächeln auf den Lippen", war seine Antwort. "Jeder Fahrer, jedes Team geht in die Saison, um Rennen zu gewinnen, das ist auch bei mir so." Er verneinte, dass diese Saison für ihn psychologisch die schwierigste sei. "Ich würde zwar nicht sagen, dass ich das vorige Rennen genossen habe, aber ich liebe den Sport noch immer und ich bin in einer fantastischen Position, ich fahre für ein tolles Team in der Formel 1. Es kann sich alles schnell drehen und wir peilen den nächsten Sieg an. Das ist definitiv nicht die schlimmste Zeit in meiner Karriere."

Die Weltmeisterschaft will der 32-Jährige noch nicht verloren geben. "Es stehen noch 13 Rennen im Kalender. Ich habe es mir zwar selbst nicht leicht gemacht, denn ich habe in den letzten vier Rennen nur zwei Punkte geholt. Aber ich bin nur 43 Punkte hinter dem WM-Führenden. Das ist kein großer Abstand", erklärte Button, dessen Teamkollege Lewis Hamilton derzeit die WM-Spitze innehat. "Ich weiß, dass wir ab jetzt Big Points einfahren müssen, aber es ist definitiv noch nicht vorbei, die Weltmeisterschaft ist noch für viele Fahrer offen."