Am Freitagabend spielt die deutsche Fußballnationalmannschaft im zweiten Viertelfinale der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine in Danzig gegen Griechenland. Die Favoritenrolle dürfte die DFB-Elf dabei sicher haben, ein Mangel an Spannung wird beim brisanten Duell an der Ostsee aber wohl kaum aufkommen. Auch die Formel-1-Piloten befinden sich derzeit am Meer, treffen am Hafen von Valencia aber auf etwas andere Gefilde - vom Fußballfieber bleiben aber natürlich auch Schumacher, Vettel & Co. nicht verschont. Während sich der Rekordweltmeister im Vorfeld diplomatisch gab, ging Vettel seine Prognose schon ein wenig frecher an.

"Deutschland gewinnt 7:1 - ein Tor dürfen die Griechen schießen... sonst dürfen wir kein Gyros mehr essen", scherzte der Red-Bull-Pilot. Spaß beiseite - der Deutsche erwartete in der PGE-Arena ein enges Spiel. "Griechenland wird sich im Tor übereinanderlegen, aber ich drücke unserer Mannschaft die Daumen. Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben, weiterzukommen. Mein realistischer Tipp lautet 2:1." Auf das gleiche Ergebnis legte sich auch Timo Glock fest. "Man muss es abwarten, aber ich denke, es wird schon relativ hart für die deutsche Mannschaft, denn in der Abwehr sind die Griechen extrem gut."

Vorsicht vor Standardsituationen

"Ich bin aber davon überzeugt, dass wir trotzdem einen Weg finden werden", so Glock. Michael Schumacher stimmte beim Ergebnistipp mit dem Hessen überein, wenngleich er betonte: "Ich freue mich in jedem Fall auf das Spiel, aber es wird ein harter Kampf werden - da kann man von ausgehen." Besonders auf harte Gegenwehr müsse man sich einstellen. "Die Griechen werden bis auf die Felgen, sprich bis aufs Letzte spurten, laufen und machen. Das wird keine einfache Kiste, aber ich bin davon überzeugt, dass auch unsere Jungs das wissen und ja auch nicht ohne sind", meinte der 43-Jährige, selbst nur zu gern Hobbyfußballer.

Bereits das erste Gruppenspiel der Deutschen verfolgte Nico Rosberg gemeinsam mit Freundin Vivian im Montreal-Paddock, Foto: Sutton
Bereits das erste Gruppenspiel der Deutschen verfolgte Nico Rosberg gemeinsam mit Freundin Vivian im Montreal-Paddock, Foto: Sutton

"Wir drücken ganz fest die Daumen und hoffen, dass es mit einem Sieg ausgeht." Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg prognostizierte: "Deutschland ist die überlegene Mannschaft - aufpassen muss man aber trotzdem, denn die Griechen werden hinten dicht machen und versuchen, durch einen Konter oder eine Standardsituation ein Tor zu machen." So oder so dürfe man sich aber nicht verrückt machen oder gar aus dem Konzept bringen lassen.

"Es kann immer mal sein, dass man etwas Pech hat, daher muss die Mannschaft hochkonzentriert an den Start gehen - aber ich bin mir sicher, dass sie das schaffen und werde morgen begeistert gucken", so der Wiesbadener, der letzten Endes doch auf ein klares 3:0 zugunsten der DFB-Elf tippte. Einen Wunschgegner fürs Halbfinale hatte Rosberg dann auch noch auf der Liste. "England, denn dann kann ich schön durch die Teamgarage laufen", lachte der Mercedes-Pilot - die Teamfabrik der Silberpfeile befindet sich im englischen Brackley.

Spanier sind stolz auf ihr Team

Dass die Gegenwehr der Engländer nicht allzu groß sein dürfte, bewiesen derweil die McLaren-Piloten Lewis Hamilton und Jenson Button. Letzterer gab an, kein besonders großer Fußballfan zu sein. Bei Länderturnieren packe aber selbst ihn der Patriotismus. Teamkollege Hamilton gab derweil zu: "Ich weiß gar nicht, wann das Spiel ist, sehe es aber hoffentlich." Seine Landsleute hätten zuletzt ganz gut gespielt, weswegen er heuer auf ein besseres Abschneiden als in der jüngeren Vergangenheit hoffte. Klar sei aber auch: "Es gibt da draußen tolle Teams und vor allem Spanien hat eine der besten Mannschaften - das wird noch interessant."

Freuen dürfte diese Bemerkung vor allem Pedro de la Rosa und Fernando Alonso. Der HRT-Routinier erklärte bereits vollmundig: "Ich genieße die EM sehr, denn wir sind die Besten. In der Nationalmannschaft stehen viele Barca-Spieler, was hilft und es ist toll, dass wir so gut sind." Das ganze Land sei sehr stolz. Alonso fügte an: "Ich werde mir unser Spiel am Samstag mit Freunden im Motorhome ansehen. Wir sind privilegiert, dieses Nationalteam zu haben, diese goldene Generation von Spielern." Die aktuelle Kritik an den Spaniern hielt er für unangebracht und hoffte auf den zweiten aufeinanderfolgenden EM-Titel für sein Land nach 2008.