Im Korruptionsfall um den Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB an die Firma CVC hat der beklagte Gerhard Gribkowsky, der für die Bank den Verkauf tätigte, nun zugegeben, Zahlungen von Bernie Ecclestone erhalten zu haben. Er ließ es allerdings klingen, als hätte er das Geld als Bestechung erhalten, während Ecclestone es früher eher als Erpressung bezeichnet hatte. 44 Millionen Dollar habe er erhalten, erklärte Gribkowsky, der lange geschwiegen hatte. Getarnt wurde die Zahlung durch einen Beratervertrag.

"Willst du Berater werden?", hatte Ecclestone laut Gribkowsky gefragt. Nachdem er zustimmte, sollte er eine Zahl nennen. "50 [Millionen]", sagte der Banker daraufhin angeblich. "Bekommst du für den Verkauf der Formel-1-Anteile einen Bonus?", fragte Ecclestone daraufhin. Als Grikbowsky dies verneinte, meinte der Formel-1-Boss laut der Zeugenaussage: "Fucking Bank." Das Ende von Gribkowskys Schweigen hat einen Grund. Für sein Geständnis kann er mit einer Haftstrafe von maximal neun Jahren rechnen.

Ecclestone drohte bislang keine Strafe in dem Verfahren und er steht auch weiter zu seiner Aussage, dass er sich erpresst gefühlt hatte und deswegen die Zahlungen an Gribkowsky tätigte. Dass der Banker nun meint, er sei bestochen worden, wunderte ihn nicht. "Ich würde annehmen, dass er so etwas sagt, so bekommt er vielleicht sieben statt 14 Jahre. Der arme Kerl wurde seit 18 Monaten herum geschubst. Er würde alles sagen, um sich zu retten. Er wäre so oder so eingesperrt worden", sagte Ecclestone dem Telegraph.