1. Michael Schumacher

Michael Schumacher und Ferrari galten in den letzten, gemeinsamen Jahren als unschlagbares "Dreamteam". Doch die Anfänge des Deutschen bei Ferrari waren geprägt von einer Sache: Pech. Gleich das erste von elf Ferrari-Jahren begann in Melbourne mit einem Defekt. Ein Bremsproblem führte zum Ausfall des 41-Jährigen. In diesem Trott ging es weiter: In Argentinien brach der Heckflügel, in Imola explodierte die Bremsscheibe, in Silverstone versagte die Hydraulik und in Kanada flog die Antriebswelle aus dem Auto.

Weil zumeist relativ kleine und recht billige Teile kaputt gingen, machte schnell der Begriff "Pfennigartikel" die Runde im Fahrerlager. Pech-Höhepunkt war ein kapitaler Motorschaden in der Einführungsrunde 1996 in Magny Cours. Besonders bitter für Schumacher: Er fuhr beim Frankreich GP die Pole Position heraus, doch bis in die Startaufstellung kam der Ferrari-Pilot erst gar nicht.

2. Mika Häkkinen

Mika Häkkinen wurde 2001 vom Pech verfolgt, Foto: Sutton
Mika Häkkinen wurde 2001 vom Pech verfolgt, Foto: Sutton

Wütend zog Mika Häkkinen seine Handschuhe aus, warf sie auf den Boden und marschierte Richtung Büsche, um einfach drauf loszuheulen. Der Finne hatte sich 1999 beim Italien GP in Monza in Führung liegend verschaltet und war ausgeschieden. Sein eigener Fahrfehler war für den Finnen zuviel, dabei hätte der frühere McLaren Mercedes-Pilot bei anderen Rennen viel öfter Grund zum Heulen gehabt.

2001 galt der Finne als Pechvogel der Saison: In Barcelona schied Häkkinen den Sieg vor Augen nach 64 Runden wenige hundert Meter vor dem Ziel aufgrund eines Motorschadens aus. Beim Großen Preis von Österreich war sein Arbeitstag schon vor dem Start wegen eines Defekts beendet. In Magny Cours blieb Häkkinen bereits am Vorstart stehen, wieder einmal ließ ihn die Technik im Stich.

3. Taki Inoue

Taki Inoue wird häufig als einer der schlechtesten F1-Piloten aller Zeiten bezeichnet. Er vereinte die unglückliche Kombination aus japanisch, reich und untalentiert in sich - dazu kam auch noch Pech, das dem Japaner an den Fersen zu kleben schien. Beim Großen Reis von Ungarn 1995 wurde Inoue vom Safetycar angefahren als er aus seinem liegen gebliebenen Arrows ausstieg. Der "Unfall" ging für den Pechvogel glimpflich aus. Bis auf eine leichte Beinverletzung blieb der Japaner unverletzt.

Taki Inoues Auto nach dem Vorfall in Monaco, Foto: Sutton
Taki Inoues Auto nach dem Vorfall in Monaco, Foto: Sutton

Beim Großen Preis von Monaco schlug Inoue im Freien Training in die Leitplanken ein als die Reifen seines Arrows blockierten. Der Japaner blieb bei dem Vorfall unverletzt, doch dann schlug das Pech zu. Der Abschleppwagen kollidierte - während er den Boliden von Inoue abschleppte - mit dem Safetycar: Inoue überschlug sich. Der Japaner saß zu diesem Zeitpunkt in seinem abgeschleppten Boliden und war nicht angeschnallt. Er erlitt eine leichte Gehirnerschütterung.

4. Jean Alesi

Wenn man den Namen Jean Alesi googelt, dann findet man dutzende Einträge, in denen der Franzose als einer der größten Pechvögel der Formel 1 bezeichnet wird. Aber warum? Schon bei seinem Wechsel zu Ferrari 1991 hatte er das Pech, dass er ausgerechnet ins Team kam als es sich auf dem absteigenden Ast befand. In seinen 79 Rennen für die Scuderia sah er 29 Mal wegen mechanischen Fehlern nicht die Zielflagge. Das macht eine niederschmetternde Ausfallquote von 37 Prozent.

1997 sah Alesi in Monza wie der sichere Sieger aus, ehe man an der Box pfuschte. Beim Regenrennen in Magny Cours (1999) kreiselte der Franzose als Führender von der Strecke, nur eine Runde später schickte die Rennleitung wegen der schwierigen Verhältnisse das Safetycar auf die Strecke. Schon beim Saisonauftakt in Australien stoppte Alesi ein Getriebeschaden, das gleiche Problem tauchte zwei Wochen später beim Brasilien GP auf. Beim Großen Preis von Österreich hatte man den damaligen Sauber-Piloten zu wenig Sprit auf den Weg gegeben, auf Platz sechs liegend rollte er aus.

5. Chris Amon

Das Motorsport-Magazin machte die fünf größten Pechvögel der Formel 1 ausfindig, Foto: adrivo Sportpresse
Das Motorsport-Magazin machte die fünf größten Pechvögel der Formel 1 ausfindig, Foto: adrivo Sportpresse

Chris Amon galt seinerzeit als einer der besten Rennfahrer. Der Neuseeländer stand elf Mal auf dem Podest, doch mit einem GP-Sieg sollte es nie klappen. Dafür klebte zu sehr das Pech an Amon, was auch den F1-Beobachtern nicht entging. "Chris Amon war der beste sieglose Rennfahrer der Formel-1-Geschichte", sagte einst der britische Journalist Maurice Hamilton. Mario Andretti fand für das Pech des Neuseeländers drastischere Worte. "Pech? Wenn Chris Amon Bestattungsunternehmer geworden wäre, hätten die Leute aufgehört zu sterben", erklärte Andretti.

Seit seinem ersten F1-Rennen für das Parnell-Team wurde Amon vom Pech regelrecht verfolgt. Beim Belgien GP 1963 lief an seinem Boliden Öl aus. In Runde neun fing der Wagen Feuer und Amon musste das Rennen beenden. In gleicher Manier ging es in jener Saison weiter: Amon sah weder in den Niederlanden, in Mexiko noch in Deutschland die Zielflagge - immer stoppte ihn ein mechanisches Problem.

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