Für Sauber verlief der Kanada-GP mit dem zweiten Podestplatz von Sergio Perez nahezu perfekt. Der neunte Platz von Teamkollege Kamui Kobayashi ging dabei fast unter. Wie der Mexikaner kam auch Kobayashi mit einer Ein-Stopp-Strategie aus, obwohl das Team ursprünglich eine andere Wahl getroffen hatte. Da der Japaner jedoch keine freie Fahrt hatte, wechselte die Mannschaft kurzerhand die Taktik.

Kobayashi blieb 46 Runden lang auf demselben Satz weicher Reifen. Er kam als Neunter ins Ziel und steuerte damit zwei weitere WM-Punkte zu einem großartigen Teamergebnis bei. "Mein Auto war gut heute, und das Team verdient dieses prima Ergebnis", jubelte der Sauber-Pilot. "Wir hatten für mich zwei Stopps vorgesehen, es stellte sich aber heraus, dass eine Ein-Stopp-Strategie möglich und sogar schneller war."

Kobayashi mit einem Stopp

"Ich bin auf den superweichen Reifen losgefahren und bin nach meinem Stopp dann 46 Runden mit einem Satz der weichen Reifen gefahren", berichtet Kobayashi. "Als der Zustand der Reifen noch okay war, war ich schnell unterwegs. Am Ende war es nicht mehr einfach, mit den Reifen klarzukommen." Entscheidend für das Abschneiden des Japaners war jedoch der starke Verkehr, in dem er sich immer wieder befand. "So war Platz neun das Beste, was ich von Startplatz elf aus erreichen konnte."

Giampaolo Dall´Ara, der Leitende Ingenieur bei Sauber, war vom Kanada-GP völlig begeistert. "Es ist schwierig, nach diesem emotionalen Rennen die richtigen Worte zu finden", sagte er. "Vor dem Rennen stand ein großes Fragezeichen, denn keiner wusste, wie sich die Reifen bei der Hitze verhalten würden." Dass Sauber schließlich mit nur einem Stopp auskam, überraschte auch den erfahrenen Techniker.

Dall'Ara begeistert

Aus diesem Grund wechselte das Team bei Kobayashi die Taktik und setzte ihn ebenfalls auf eine Ein-Stopp-Strategie. "Leider kam er nach diesem Stopp hinter Paul di Resta auf die Strecke und blieb dort stecken", berichtete Dall'Ara. "Wenn er sein eigenes Tempo hätte fahren können, wäre sein Resultat natürlich besser ausgefallen."

Bei Sergio Perez hat hingegen alles funktioniert. "Wir haben ihn nach 41 Runden an die Box geholt", so der Leitende Ingenieur. "Bei dem Stopp haben wir ihn an Kimi Räikkönen vorbeigebracht, und dann konnte er noch ein paar Konkurrenten angreifen, bei denen die Reifen abbauten." Erneut zeigte der Mexikaner, dass er mit den Reifen perfekt umzugehen weiß. "Er ist ein fantastisches Rennen gefahren. Das Ergebnis ist für das ganze Team ein wohlverdienter Lohn."