Der sechste Platz von Nico Rosberg in Montreal stellte für Mercedes-Teamchef Ross Brawn nur eine Schadensbegrenzung dar. Generell habe das Team das Potenzial des Autos sowohl im Qualifying als auch im Rennen nicht voll nutzen können. "Das kostete uns im Endergebnis einige Positionen", glaubt Brawn. In der Anfangsphase des Rennens sollten sich beide Mercedes-Piloten mit ihren Reifen zurückhalten, um später nicht unter abbauenden Reifen zu leiden.

Nachdem Michael Schumacher im Verkehr feststeckte, entschied man sich die Strategie zu wechseln und ihn früher reinzuholen. "Doch der Plan ging nicht auf. Danach hatte er ein Hydraulikproblem, das seine Heckflügelklappe blockierte - leider konnten wir dieses Problem nicht unter Rennbedingungen beheben. Ich möchte mich bei Michael für diesen neuerlichen technischen Defekt entschuldigen", betonte Brawn. Auch Rosberg wurde im Rennen aufgehalten und zwar von Felipe Massa.

"Nicos Rennen verlief nach Plan und er machte Boden auf die Führenden gut, als er auf Felipe Massa auflief, der sich vor seinem letzten Stopp energisch mit abbauenden Reifen verteidigte. Das kostete Nico Positionen und wertvolle Zeit, die ihm in den Schlussrunden fehlte. So etwas gehört aber zum Rennsport und lehrt uns, dass es entscheidend für starke Resultate ist, sein Potential im Qualifying auszuschöpfen und ein sauberes Rennen zu fahren", erklärte Brawn.

Der Abstand, den Rosberg im Ziel hatte, stimmte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug zumindest für die kommenden Rennen zuversichtlich. "Nicos Abstand nach 70 Runden im Ziel ist mit knapp 14 Sekunden nicht größer, als dies bereits nach 10 Runden der Fall war. Unser Team hat einen wichtigen Schritt gemacht, und bei diesen heißen Asphalttemperaturen von über 40 Grad die Reifen richtig genutzt, wie heute Nicos mehrfach gefahrene schnellste Runden während seiner langen Stints zeigten", meinte Haug.