Die Reifen von Pirelli mögen zur Spannungsbereicherung der Formel 1 beigetragen haben, sie haben aber auch den Charakter des Rennfahrens verändert. Statt ständig am Limit zu fahren, müssen die Piloten nun haushalten. Ein Zustand, den Michael Schumacher kritisiert hatte, für seine Aussagen musste er aber seinerseits einiges an Kritik einstecken. Nun hat er aber Rückendeckung von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh erhalten, der in die gleiche Kerbe schlug.

"Wir kennen die Formel 1 als Sprint-Racing, bei dem Mensch und Maschine konstant am Limit agieren. Wir müssen aufpassen, dass wir das nicht verlieren, weil die Reifen zu schnell abbauen", sagte der Brite laut FAZ. Er fände es durchaus gut, wenn die Reifen weniger Einfluss auf das Endergebnis eines Rennens hätten. "Dass es wieder andere Dinge gibt, die genauso wichtig sind." Neben Whitmarsh war auch Mark Webber der Ansicht, dass früher durchaus einiges besser war. "Ich persönlich habe die Sprintrennen und das Nachtanken genossen, wahrscheinlich haben das alle Fahrer, doch das Racing war nicht besonders aufregend", meinte der Australier.

Für andere ist der aktuelle Zustand hingegen durchaus angenehm. So meinte etwa Peter Sauber im Sonntagsblick: "In letzter Zeit wurde immer wieder über den Einfluss der Reifen diskutiert. Vor allem einzelne Top-Teams scheinen nicht ganz glücklich zu sein. Ich finde, dass Pirelli sehr gute Arbeit leistet und die Reifen wesentlichen Anteil an den vielen Überholmanövern und dem spannenden Verlauf der WM haben. Die Reifen sind für alle Teams gleich, und wir hatten seit den Wintertests Zeit, uns darauf einzustellen. Natürlich mag das frustrierend sein für die Ingenieure, wenn die Reifen nicht das tun, was sie erwarten, aber wir sollten nicht vergessen, dass die Rennen nicht uns gefallen müssen sondern den Fans."